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kath 2:30 Dies DominiDies Domini – 32. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr A

Geht es Ihnen auch so? Manche Bibeltexte, nehmen Sie manche Passage der Apokalypse, sind so dunkel und rätselhaft, jedenfalls für mich, dass ich Mühe habe, einen Zugang zu finden und bei diesem Bemühen bin ich durchaus nicht immer erfolgreich. Andere Texte, denken Sie an die Emmaus-Erzählung, sprechen mich unmittelbar an, sozusagen instant. Die alttestamentarische Lesung des heutigen Sonntags aus dem Buch der Weisheit gehört für mich zu beiden Kategorien.

Wer sie (die Weisheit) am frühen Morgen sucht, braucht keine Mühe, er findet sie vor seiner Tür sitzen.“ (Weish 6,14)

Toll, ein wunderbares, märchenhaftes Bild, wie die Weisheit vor meiner Tür sitzt, wenn ich am frühen Morgen hinaustrete, um die Zeitung aus dem Briefkasten zu holen. Aber – was soll das heißen?

„Über sie nachzusinnen, ist vollkommene Klugheit; wer ihretwegen wacht, wird schnell von Sorgen frei.“ (Weish 6,15)

Auch großartig, aber doch auch wieder dunkel: wieso ist es klug, über die Weisheit nachzusinnen? Und wer hätte je bei schlaflosem Grübeln die Erfahrung gemacht, seiner Sorgen ledig zu werden? Sonderbar und rätselhaft.


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kath 2:30 Dies DominiEs ist wieder so weit. Die politischen Entscheidungsträger in Stadt, Land und Bund mussten angesichts der in die Höhe schnellenden Zahlen von Menschen, die sich mit dem SARS-CoV-2-Virus infiziert haben, Entscheidungen treffen. Ob die Entscheidungen die wirklich richtigen sind, wird man in einigen Wochen sehen. Wenn die Infektionszahlen sinken, haben die Entscheiderinnen und Entscheider alles richtig gemacht. Wenn sie nicht sinken, waren sie falsch. Das Land und die Stadt jedenfalls werden vorläufig zumindest in Teilen ruhig gestellt. Weihnachtmärkte werden nun endgültig abgesagt. Theater, Kinos, Gastronomie schließen. Auch der Hl. Martin wird nicht so reiten, wie es einmal geplant war. Es bleibt die Hoffnung, dass seine Botschaft, Licht ins Dunkel zu bringen, trotzdem aufscheinen wird. Es gibt immer eine Hoffnung wider alle Hoffnung … Was glauben Sie denn?


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kath 2:30 Dies DominiCorona bleibt. Diese Binsenweisheit des Bonner Virologen Hendrick Streeck hat nichts Offenbarendes. Das Virus ist da. Natürlich wird man mit ihm leben müssen. Das tun wir in unserer Gesellschaft schon seit dem Frühjahr 2020. Die Frage ist nur, wie man mit diesem Virus leben lernt. Was glauben Sie denn?

Es gibt in diesen Zeiten viele Virologinnen mit Facebook-Diplom und Epidemiologen mit einem Abschluss an der Youtube-Akademie. Viele dieser Fachfrauen und -männer haben sich mittlerweile selbst Teams zugeordnet. Die einen halten zu Drosten, die anderen zu Streeck, manche fühlen sich im Team Bhakdi gut aufgehoben. Eine einfache Nachtwanderung reicht freilich als Beispiel, dass das eine zwar populäre, aber noch nicht mal populärwissenschaftliche Haltung ist. Nur im gemeinsamen Suchen, behutsamen Vortasten und Korrigieren falsch gegangener Fährten wird man den Weg finden. Wissenschaft ist Teamarbeit und kein Mannschaftswettbewerb.

Nun hält uns das Corona-Virus schon über sechs Monate auf Trab. Im Frühjahr 2020 kam das Virus nach Deutschland. In der Rückschau erscheint diese Zeit als Aufwärmphase, in der klar wurde, dass es einen Langstreckenlauf gibt. Im Sommer gab es eine kurze Entspannung. Jetzt beginnt wohl ein Langstreckenlauf, jetzt kommt es auf das Durchhalten an.


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kath 2:30 Dies DominiDies Domini – 16. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr A

Nun also: Olaf Scholz. Der – nach Meinung seiner Parteichefin – nicht ganz aufrechte Sozialdemokrat und charismatische Volkstribun wird die SPD in die nächste Bundestagswahl führen. Dem FDP Parteichef Lindner ist das rätselhaft und so geht es mir auch etwas: hat man den letzten Schröderagenda-Exponenten aufgestellt, damit man von vornherein einen Sündenbock hat, wenn es nicht besser als bei den letzten Malen werden sollte? Oder will man einen konservativen Exponenten der „alten“ SPD als Galionsfigur, damit man desto ungehinderter in die Koalition mit der Linken zur Vorbereitung der Fusion marschieren kann? Oder will man einfach mit einem breiten Personaltableau möglichst viele Wählerschichten ansprechen? Fragen über Fragen, Rätsel und Unklarheiten. Ich hatte ja mit dem Arbeitsminister gerechnet, wie es in der ersten Lesung vom Sonntag heißt

„denn bald kommt mein Heil“ (Jes 56,1).


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kath 2:30 Dies DominiEs wird auf hohem Niveau geklagt. Während die einen die vergleichsweise kleine Pflicht, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen, schon lautstark als Einschränkung von Grundrechten inkriminieren, bemerken andere die fundamentale Ohnmacht, die sie angesichts der Corona-Pandemie verspüren. Dazwischen gibt es viele graue Klagetöne, die letztlich in jenem Grundtenor zusammenfinden, der viele Klagelieder eint: Warum jetzt? Warum wir? Warum bleibt’s nicht, wie es war?

Der Klagegesang wird bei weitem nicht nur von selbsternannten Wutbürgern oder Verschwörungsphantasten angestimmt. Er ist auch in gutbürgerlichen Kreisen vernehmbar, die endlich Urlaub von Corona machen wollen. Selbst Kirchenvertreter stimmen bisweilen in das Lamento mit ein. Der alten Deutung beraubt, die Katastrophen, Kriege und Seuchen einfachhin als Strafe Gottes deuten konnte, wird jetzt eine menschliche Ohnmacht besungen, das Ausgeliefertsein an höhere Gewalten. Aber stimmt das alles überhaupt? Steht der Mensch wirklich so handlungsunfähig da? Was glauben Sie denn?


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kath 2:30 Dies DominiPräpositionen finden meist wenig Beachtung. Diese Sprachpartikel schwimmen im Sprachstrom halt irgendwie mit. Ein Nomen oder ein Verb – das ist etwas, was die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Präpositionen schaffen zwar Beziehungen in Sätzen und definieren, wann, wo, wie oder warum etwas geschieht; die gemeine Zeitgenossin und natürlich auch der Zeitgenosse behandeln sie aber in der Regel stiefmütterlich. Oft lässt man sie einfach weg. Man geht dann Schule oder Kino oder Aldi, Lidl, Edeka. Ja, die Präpositionen, diese kleinen unschuldigen Sprachteilchen haben es wirklich schwer.

Ab und zu aber feiern sie ihre kleinen Siege. Dann wird es wichtig, ob etwas mit, an oder von geschieht. Der Hobbyvirologe und die Selfmadeintensivmedizinerin, die ihr Fachwissen in der Youtube-Akademie erwerben, wissen schon genau, dass es einen Unterschied macht, ob da nun jemand „mit“ oder „an“ dem neuartigen Corona-Virus SARS-CoV-2 gestorben ist. Da wird sehr genau auf die Grammatik geachtet. Immerhin kann man auf diese Weise die Angst vor dem Virus wenigstens sprachlich eindämmen. Es ist schließlich schlimm, wenn viele Tote „an“ dem Corona-Virus sterben. Wenn sie „mit“ dem Virus vor ihren Schöpfer treten, sind sie zwar genau so tot, ja, sie hätten ohne das Virus vielleicht sogar noch länger gelebt – möglicherweise sogar sehr viel länger; aber es hört sich doch schon viel weniger schlimm an, wenn man nicht „an“ dem Virus verstirbt, sondern bloß „mit“ dem Virus. So oder so wurde „durch“ das Virus unwiederbringlich Lebenszeit geraubt. Was glauben Sie denn?


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kath 2:30 Dies DominiDies Domini – Vierter Sonntag der Osterzeit, Lesejahr A

Krisen sind Entscheidungszeiten. Charaktere offenbaren sich. Am Anfang, wenn einem das eigene Leben lieber als die Freiheit ist, reüssiert das Bedürfnis nach Solidarität – manchmal sogar dergestalt, das manch einer aus purer Tatkraft, die Nächsten so zu lieben wie sich selbst, zum Denunzianten wird. Damit beginnt der Überstieg in die zweite Krisenphase. Die Solidarität weicht halbwissender Beckmesserei. Abstandgebote, Maskenpflichten und Versammlungsverbote werden lautstark bei jenen in Erinnerung gerufen, die es ihrerseits besser wissen und den eigenen Freiheitstrieb über das Gemeinwohl stellen. Irgendwann muss es halt genug sein. Das ist die Zeit eines zunehmend divergierenden Klugscheißertums ohne Ambiguitätstoleranz. Freilich erweist sich in dieser Phase nur allzu oft, dass Klugscheißer nicht immer auch Besserwisser sind. Die dritte Phase schließlich ist pure Ermüdung. Die Wachsamkeit lässt nach. Die Solidarität auch. Es soll einfach nur vorbei sein. Allein: Ein Virus ist ein Wesen, weder tot noch lebend, ohne Verstand, sondern einfach nur darauf programmiert, sich zu vermehren. Zu mehr ist es erst einmal nicht imstande. Es will sich vermehren und weiter vermehren. Und dafür braucht es Wirte, viele Wirte. Es ist da nicht wählerisch. Ihm ist auch egal, ob die Wirte Klugscheißer oder Besserwisser sind. Es ist ihm egal, ob der Wirt endlich wieder einmal Kaffee, ein Bier oder ein Glas Wein im Restaurant trinken möchte. Es ist ihm einerlei, ob jetzt im Frühling Zeit zum Angrillen mit Freunden ist. Ganz im Gegenteil. Wo man sich trifft, findet so ein Virus neue Wirte. Es weiß ja nichts von den guten Absichten, von den politischen Beschlüssen, den Lockdown zu lockern, von den Bedürfnissen der Menschen. Es hält sich einfach nicht an Mehrheitsmeinungen und ob es den einen gefällt oder nicht, macht ihm nichts aus. Es geht halt auch so viral …


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kath 2:30 Dies DominiCorona geht einem auf die Nerven! Es reicht jetzt wirklich. Es ist genug. So jedenfalls scheint die Stimmungslage vieler Zeitgenossen zu sein. Wer sich in dieser Woche, nachdem die Ministerpräsidenten mit der Bundeskanzlerin am 15.4.2020 des Lockdowns leichte Lockerung angedacht haben, durch die Stadt bewegte, mochte den Eindruck einer großen Erlösung gewinnen. Der Mensch an sich ist halt so. Er hört gerne, was er hören mag. Was er nicht so gerne hört, überhört er einfach. Dafür glaubt er um so lieber, was er gerne glauben mag! Was glauben Sie denn?


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kath 2:30 Dies DominiNichts war, wie es sein sollte in jenen Tagen in Jerusalem. Angefangen hatte es ein Jahr zuvor im galiläischen Frühling. Ein Handwerkerssohn machte von sich reden. Die Armut vieler Menschen beschäftigte ihn, auch die Kranken, vielleicht sogar die Folgen der römischen Besatzung und die lokale Herrschaft des Herodes Antipas, der sich in Tiberias und Sepphoris Städte bauen ließ, sicher auf Kosten der Bevölkerung. Wie spricht man Menschen in einer solchen Lage Mut zu? Indem man ihnen permanent erklärt, wie schlimm die Lage ist? Das wissen sie doch selbst. Was glauben Sie denn?

Der Handwerkerssohn stammte aus Nazareth. Vielleicht war er der Arbeit wegen an den See von Tiberias gekommen, den man auch den See Genesareth nennt. Er hört wohl von einem Täufer am Jordan, der Johannes genannt wird. Er geht zu ihm, er hört seinen Ruf zur Umkehr, er lässt sich von ihm taufen. Was auch immer in dem Mann aus Nazareth dort geschieht – es scheint eine Initialzündung gewesen zu sein. Er spürt den Auftrag. Er erkennt die Verantwortung. Er wird nicht schweigen. Er wird aufstehen und das nahe Reich Gottes verkünden.


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Der Pilatus-Moment

Ein Ritus im Wandel – die neue desinfectio manuum, die liturgische Desinfektion der Hände wäscht dieselben nicht nur in innerer Unschuld, sondern macht auch äußerlich ganz rein. So entwickelt sich der uralte katholische Ritus von seinen Anfängen kontinuierlich weiter. Kirche kann modern!

kath 2:30 Punctum

Aktuelle Themen kurz und knapp von Kumi, alias Knut Junker, auf den Punkt gebracht.


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