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kath 2:30 Dies DominiDies domini – Fünfundzwanzigster Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr A

Jedes Streben zum Himmel erhöht die Fallhöhe. Jene, die glauben, eine Weihe würde aus sich heraus das Sein eines Menschen verändern, erleben in diesen Zeiten ungewollte Desillusionierungen. Es sind nicht nur die immer offenbarer und an Zahl immer größer werdenden Missbrauchstaten von Klerikern, die die Suggestion vom Heiligen Mann zerstören; selbst höchste Würdenträger werden mittlerweile nicht nur der Vertuschung von Missbrauchstaten überführt, sondern selbst als Täter entlarvt. Die autosuggestive Überhöhung, als Geweihter über dem Irdischen zu stehen, erweist sich immer mehr als sakrale Sepsis, die die Kirche bis ins Innerste vergiftet. Noch ist die Kirche noch lange nicht so weit, sich des Giftes zu entledigen. Noch ist kein Antidot gefunden – und man wird es nicht finden, solange man an der toxischen Überhöhung Geweihter festhält, die deren Schutzpatron, der Pfarrer von Ars Johannes Maria Vianney, in klerikaler Hybris bejubelt:


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kath 2:30 Dies DominiMan muss schon den Kopf benutzen, um eine Mauer zu überwinden. Mit dem Kopf durch die Mauer zu wollen, wird hingegen bestenfalls Kopfschmerzen verursachen.

Eine von den scheinbar unüberwindlichen Mauern der römisch-katholischen Kirche der Gegenwart scheint der Segen für gleichgeschlechtliche Paare zu sein. Spätestens seit einer Segensfeier für Liebende in Mettmann wird darüber diskutiert, wer wen segnen und was auf keinen Fall gesegnet werden darf. Offiziell verlautbaren oberste kirchliche Amtsträger, dass die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare durch kirchliche Amtsträger nicht möglich sei – auch mit der Begründung, dass das die Gläubigen verwirren könnte. Einmal abgesehen davon, dass die allermeisten Gläubigen als Erwachsene mit der Fähigkeit der Unterscheidung vertraut sind und wohl keiner amtskirchlichen Entmündigung bedürfen, wird reflexartig der Einwand erhoben, dass wohl alles gesegnet werden könne – eben auch Motorräder und Tiere – nur gleichgeschlechtlich Liebende nicht. Und schon ist von beiden Seiten jene Mauer errichtet, gegen die man voll Leidenschaft anrennt, ohne dass es nennenswerte Fortschritte gibt. Oft hilft es in solchen Situationen ja, einfach einmal einen Schritt zurückzutreten und sich einen Überblick über die Situation zu verschaffen.

Die Diskussion ist alt. Hier in Wuppertal wurde sie bereits 2007 geführt, als die Katholische Citykirche Wuppertal anlässlich des Valentinstages zu einer Segensfeier für Liebende einlud. Schon damals gab es die Sorge, gleichgeschlechtliche Paare könnten um den Segen bitten. Für uns war aber klar, dass niemand ausgeladen wird. Wenn alle eingeladen sind, können auch alle den Segen empfangen. Was aber ist ein Segen und wer segnet überhaupt?


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kath 2:30 Dies DominiDies domini – 22. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr A

Blickt man mit einiger Objektivität auf das politische Leben Helmut Kohls, wird man nicht umhinkommen, große Leistungen zu erkennen: sein Wirken für das Zusammenwachsen Europas macht ihn zu einem großen Europäer, sein maßgeblicher Beitrag zur Wiedervereinigung zu einem bedeutenden Deutschen. Daneben wird man auch tiefe Schattenseiten wahrnehmen. Sein hemdsärmeliges Verhältnis zum „do ut des“ gehört dazu, ebenso wie sein Verhalten in der „Spenden-Affäre“, wo ein freimütiges Schuldeingeständnis die Union wie auch ihn selbst vor Ansehensverlust in diesem Maße hätte bewahren können.

Auch bei Johannes Paul II stehen unbestreitbare Verdienste um den weitgehend unblutigen Fall des eisernen Vorhangs neben verhängnisvollen Fehlentwicklungen, in denen sich die römische Kirche von der Lebenswirklichkeit der Menschen hierzulande offenbar unwiederbringlich abgekoppelt hat, begleitet von fatalen Personalentscheidungen bei Bischöfen bis zu Fehlverhalten in Missbrauchsangelegenheiten.

Man könnte diese Liste litaneiartig fortsetzen, an Msgr. Pilz mit Laudato Si und seinem Hang zu jungen (und von ihm abhängigen) Männern denken oder an Papst Franziskus, der zwar das Klima in der Kirche verbessert hat, aber mit seinen jüngsten Ausführungen zum Überfall Russlands auf die Ukraine nicht nur von der falschen Seite Applaus bekommt, sondern auch Menschen verletzt, die Zuspruch und Ermutigung bräuchten, um auch unsere Menschenrechte und Freiheit zu verteidigen. Im Großen wie im Kleinen: krasse Kontraste in einer Person.


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kath 2:30 Dies DominiZu allem fähig, aber für nichts verantwortlich zu sein – was waren das für Zeiten! Die Pubertät bleibt keinem erspart. Nicht nur für Eltern ist das eine schwierige Phase. Gott sei Dank geht diese Phase vorbei. Wie so oft heilt auch hier die Zeit manche Wunden: Eltern und älter gewordene Jugendliche vergessen die Schwierigkeiten dieser an Merkwürdigkeiten reichen Lebensphase nicht nur; manchmal wird sie sogar als eine Lebensphase glorifiziert, die man für immer festhalten wollte: noch einmal jung sein! Forever young! Was glauben Sie denn?

In der Tat ist die Lebensenergie wohl in keiner Lebensphase größer als in dieser Jugend. Sie ist manchmal so überschießend groß, dass jugendlicher Leichtsinn zu manchem Blödsinn führt. Nicht umsonst richtet der erwachsene Psalmist auf seine Jugend zurückblickend eine weise Bitte an Gott:


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