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kath 2:30 Auf ein Wort LogoAuf verschiedene Weise feiern oder begehen die Menschen in unserer Stadt das Weihnachtsfest. Wir haben die Freiheit, ob überhaupt und wie wir feiern. Jeder kann sich entscheiden, was wichtig ist. Unsere Kirchen werden voll sein und wir werden voll Freude die Geburt Christi feiern. Manche fahren einfach weg und suchen Erholung ob mit oder ohne Weihnachten. Nicht wenige Wuppertaler würden lieber mehr oder anders feiern, haben aber nicht die Möglichkeiten dazu oder sind allein.

Der Grund des Weihnachtsfestes ist die Entscheidung Gottes, Mensch zu werden. Damit hat Gott sich für die Welt, für seine Schöpfung und besonders für uns Menschen entschieden. Was sich schnell sagt, bleibt unglaublich und ist zum Staunen: Gott, den wir als Ursprung allen Daseins, als Schöpfer glauben, was übrigens einer modernen Evolutionstheorie nicht widerspricht, nimmt endliche, menschliche Gestalt an. Weihnachten ist in Bethlehem mit der Geburt Christi Weihnachten entschieden, von Gott her.

Diese Entscheidung wartet immer wieder neu auf unsere Antwort. Die Liebe Gottes zur Welt und zum Menschen will die Liebe des Menschen zu Gott, zum Menschen und zur Welt hervorrufen. So wie von Anfang an Gott Maria in seinen Plan einbezogen hat und auf ihr Ja, ihr Vertrauen auf seine Verheißung setzte, so ist es mit unserem Glauben: In Freiheit können und sollen Glauben und Liebe in uns Gestalt annehmen und wachsen. Weihnachten wird in unseren Herzen stets neu entschieden.

Stadtdechant Doktor Bruno Kurth und Superintendentin Ilka FederschmidtImmer neu wird über Weihnachten entschieden, wo das Geheimnis der Menschwerdung seine Antwort im Glauben und Handeln der Menschen findet – oder eben nicht. Zum Beispiel in der großartigen Welle der Unterstützung und des Interesses für das Kinderhospiz, das in Burgholz entstehen soll. Denn in diesem Haus für Kinder mit schweren Krankheiten wird die Annahme des menschlichen Lebens mit schweren Begrenzungen gelebt, das ist bewusst oder unbewusst eine Entscheidung für die wahre Menschwerdung. In Ronsdorf ist die neue große Strafanstalt für jugendliche Straftäter eröffnet worden. Da gehen Menschen zu den Gefangenen, besuchen sie, zeigen ihnen, dass sie nicht vergessen und aufgegeben sind. Gottes Ja zum Menschen, auch in seiner Schuld, bekommt in solchem Engagement wieder ein menschliches Gesicht. Menschen suchen mit all dem, was sie in ihrem Leben bewegt, mit Freude und Leid, mit ihrem Sorgen und ihrem Dank, bewusst Gottes Nähe im Gebet oder eben zu Weihnachten in der Kirche. Sie dürfen darauf vertrauen, dass Gott sich für den Menschen entschieden hat, unser Leben ist all seiner Zerbrochenheit von seinen guten Mächten geborgen.

Wir sind uns bewusst, dass wir Christen nicht immer gelungen die wahre Menschwerdung leben, die uns von Bethlehem entgegenstrahlt. Gott weiß das. Auch deshalb dürfen wir voll Freude Weihnachten feiern: Gott hat sich für uns entschieden!

Die katholische und evangelische Kirche in Wuppertal wünschen Ihnen und den Menschen, die Ihnen nahe sind, frohe und gesegnete Weihnachten
Stadtdechant Bruno Kurth
Superintendentin Ilka Federschmidt

Veröffentlicht in der Wuppertaler Rundschau vom 24. Dezember 2011.

Die Rubrik “Auf ein Wort” erscheint in unregelmäßigen Abständen in der Samstagsausgabe der Wuppertaler Rundschau. Autoren sind evangelische und katholische Theologen in Wuppertal, die sich zu aktuellen gesellschaftlichen oder kommunalen Themen äußern. Wir veröffentlichen auf kath 2:30 die Beiträge der katholischen Autoren. Die evangelischen Beiträge finden Sie hier.

Author: kathcitykirche

1 Kommentar

  1. Kath 2:30 schrieb am 21. Januar 2012 um 14:37 :

    […] Wort zu Weihnachten „Gott hat sich entschieden“ von Superintendentin Frau Federschmidt und mir hat Kritik hervorgerufen und eine kleine Diskussion […]

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