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kath 2:30 Dies DominiDer Mensch ist ein harmoniebedürftiges Wesen. Das hat sein Überleben gesichert. Niemand erlegt ein Mammut allein, keiner schafft es, den Säbelzahntiger ohne die Hilfe anderer wirksam zu verjagen. Das blinde Verständnis, die solidarische Zusammenarbeit, das Zusammenspiel zwischen dem Respekt vor dem Können anderer und dem Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten sicherten die Existenz der eigenen Gruppe. Jede Bedrohung dieser Harmonie musste bekämpft werden – nach innen durch Exkommunikation und Ausschluss der Störenfriede, nach außen durch Verteidigung und Abwehr konkurrierender Gruppen, die die eigene Existenz gefährdeten. Die Harmonie ist alles andere als aggressionsfrei. Kann man sie nicht verteidigen, muss man laufen, fliehen wie die Hasen, die der Übermacht der Fressfeinde nicht gewappnet sind. Wer hingegen in der Unfähigkeit zu fliehen oder sich zu verteidigen einfach stehenbleibt, vielleicht einfriert und wartet, wird mit großer Wahrscheinlichkeit sein Ende finden. Was glauben Sie denn?


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kath 2:30 Dies DominiWir Boomer wissen es aus Zeiten, als wir jung waren. 1982 sangen wir mit Fehlfarben: „Keine Atempause, Geschichte wird gemacht, das geht voran!“ Das war Verheißung, Zumutung und Auftrag gleichermaßen. Wir machen Geschichte! Es liegt in unserer Hand, was wir aus und in der Welt machen. Die heute noch Jungen und bald schon Alten mahnen nicht zu Unrecht an, dass wir Boomer ein ambivalentes Erbe hinterlassen haben. Die Boomer-Generation hat es immerhin geschafft, die Digitalität so weit zu entwickeln, dass die Jungen sich via Smartphone zu Fridays-for-Future-Demonstrationen verabreden können. Bei denen protestiert man zu Recht, dass wir Älteren es geschafft haben, dermaßen auf Kosten des Planeten zu leben, dass das Klima nicht mehr wird, wie es einmal war. Glaubt man den Parolen der Freitagsdemonstranten, dann hat die Generation „Boomer“, die in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts das Motto „No future“ ausgab der heutigen Jugend jene Zukunft geklaut. Der Boomer, der trotzdem eine Zukunft hatte, ahnt, dass die bald Alten ihre erst noch gestaltet müssen. Welche Geschichte wird man sich von den heute Jungen in 40 Jahren erzählen? Was glauben Sie denn?

Kurz nach dem Überfall der Ukraine durch russische Truppen rief Bundeskanzler Olaf Scholz am 27. Februar 2022 in einer Regierungserklärung die Zeitenwende aus. Wahrscheinlich haben sich die Zeiten schon viel früher gewendet. Die Flüchtlingsbewegungen von 2015, die Corona-Pandemie, die schleichend unaufhaltsame Erderwärmung – all das hat die Welt verändert. Träumten manche am Beginn der Corona-Pandemie noch von einem Rückkehr zur Normalität, wird immer deutlicher, dass das neue „Normal“ mit dem alten „Normal“ nur wenig zu tun hat. Alleine die Notwendigkeit Energie zu sparen ist nicht mehr nur ein umweltpolitisches Ideal, sondern bekommt seine Aktualität durch die drastisch gestiegenen Energiepreise. Mit der Regierungserklärung des Bundeskanzlers wurde aus einer gefühlten Veränderung amtliche Gewissheit: Die Zeiten ändern sich. Aber wir sind den Zeitläuften nicht hilflos ausgeliefert. Es mag zwar so sein, dass wir die Natur brauchen, die Natur uns aber nicht; Kultur und das Geschichtemachen liegen hingegen in Menschenhand. Geschichte aber ist das, was man über die heutigen Zeiten zukünftig erzählen wird.


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