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kath 2:30 Dies DominiNicht nur der politische Alltag ist von einem Phänomen geprägt, dass in der Gegenwart eklatant um sich greift: Die Differenz zwischen dem Gesagten und dem Gemeinten und der damit verbundenen Diskontinuität zwischen dem Gesprochenen und der gelebten Wirklichkeit. Allzu häufig beinhaltet der Hinweis „Es gilt das gesprochene Wort“, der sich auf Manuskripten findet, die Vortragende häufig vorab an Journalisten und andere Interessierte verteilen lassen, daher eine realsatirische Anmutung. Ja, wenn es denn wirklich gelten würde!

In der jüngsten Vergangenheit hat die Nachricht über die Selbstanzeige von Ulrich Hoeneß vor Augen geführt, wie schnell die fragile Verbindung zwischen Anspruch und Wirklichkeit zerreißt und der eben noch ob seiner samaritanischen Ritterlichkeit gefeierte Held in den mit Urgewalt aufbrechenden Orkus einer sich medial rasant verbreitenden Empörung stürzt. Das Band der Sympathie ist schmal und offenkundig nur wenig belastbar. Die Glaubwürdigkeit hängt eben nicht nur an dem Gesagten. Glaubwürdig ist, wer auch nach dem handelt, was er redet. Versprecher sind noch lange keine Versprechen. Wer etwas bewirken will, sollte sich deshalb prüfen, ob sein gesprochenes Wort wirklich gilt – vor allem für ihn selbst.


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