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kath 2:30 Dies DominiZu allem fähig, aber für nichts verantwortlich zu sein – was waren das für Zeiten! Die Pubertät bleibt keinem erspart. Nicht nur für Eltern ist das eine schwierige Phase. Gott sei Dank geht diese Phase vorbei. Wie so oft heilt auch hier die Zeit manche Wunden: Eltern und älter gewordene Jugendliche vergessen die Schwierigkeiten dieser an Merkwürdigkeiten reichen Lebensphase nicht nur; manchmal wird sie sogar als eine Lebensphase glorifiziert, die man für immer festhalten wollte: noch einmal jung sein! Forever young! Was glauben Sie denn?

In der Tat ist die Lebensenergie wohl in keiner Lebensphase größer als in dieser Jugend. Sie ist manchmal so überschießend groß, dass jugendlicher Leichtsinn zu manchem Blödsinn führt. Nicht umsonst richtet der erwachsene Psalmist auf seine Jugend zurückblickend eine weise Bitte an Gott:


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kath 2:30 Dies DominiDies Domini – Zwanzigster Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr A

Alles, was Recht ist, ist noch lange nicht gerecht. Nicht nur, dass Recht, zumal, wenn es menschengemacht ist, in sich ungerecht sein kann – etwa, wenn es die Würde des Menschen missachtet oder Menschen aufgrund ihres Sosein entrechtet. Gerade in deutschen Landen ist man sich dieser Gefahr wohl mehr als bewusst, wurden doch zwischen 1933 und 1945 aufgrund ungerechter Gesetze Millionen von Menschen verfolgt und ermordet, weil sie jüdischer Herkunft waren, zu den Sinti oder Roma gehörten, homosexuell waren oder eine körperliche oder geistige Behinderung hatten. In einem Unrechtsregime schämt man sich nicht, mit vermeintlichem Fug und Recht von „lebensunwertem Leben“ zu sprechen. Lange Zeit schien man sich von der Finsternis des Unrechtes befreit zu haben. Mit Stolz verweist man heute auf unveräußerliche Menschenrechte, erhebt die Würde des Menschen zur obersten Norm und achtet Rede- und Meinungsfreiheit. Letztere wiederum gewährt den rechtmäßig geschützten Raum, ungerechte Behauptungen frank und frei von sich zu geben, wie etwa der Vorsitzende der Thüringer AfD, Björn „Bernd“ Höcke, der in einem MDR-Interview vom Moderator unwidersprochen sagen konnte, dass man seiner Meinung nach „Belastungsfaktoren“ vom „Bildungssystem wegnehmen müsse“, worunter er nicht nur weniger Kinder von Migranten meinte, sondern explizit auch behinderte Kinder. Das alles war schon einmal da – und es wurde sogar rechtmäßig, das sogenannte „lebensunwerte Leben“ zu vernichten. Wahrlich: Alles, was Recht ist, ist noch lange nicht gerecht …


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