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kath 2:30 Dies DominiDies Domini – Siebter Sonntag der Osterzeit, Lesejahr A

Wissen und Glauben teilen ein Schicksal: Ohne praxisgesättigte Erfahrung fehlt beiden die Fähigkeit zu echter Erkenntnis. Wenn reines Wissen oder purer Glauben genügen würden, dann wird es nur noch eine Frage der Zeit sein, bis die sogenannte „Künstliche Intelligenz“ die Herrschaft übernimmt. Ihr stehen Millionen und Abermillionen Quellen offen, die sie nach den Prinzipien stochastischer Analyse in sinnvoll erscheinende Texte hineinkombinieren kann. Bei Projekten wie ChatGPT schauen Nutzerinnen und Nutzer tatsächlich staunend auf die Bildschirme, wenn dort tatsächlich an sich sinnvolle Antworten auf gestellte Fragen erscheinen. Tatsächlich ist da allerdings mehr Schein als Sein, denn die Frage, „Prompt“ genannt, determiniert in gewisser Weise schon die Qualität der Antwort. Wer etwa eine bildschaffende „Künstliche Intelligenz“ auffordert, Jesus und seine Jünger in einer modernen Adaption des letzten Abendmahles zu kreieren, darf sich nicht wundern, wenn er dort moderne Hipster um eine Pizza versammelt sieht. Die „Künstliche Intelligenz“ hat modernes Bildmaterial analysiert und auch „klassische“ Jesusbilder – langhaarig, mitteleuropäisch und – wenn schon Bart – dann im Hipsterstyle. Das mag man hip finden, ist aber letztlich banal. Der „Künstlichen Intelligenz“ fehlt eben doch jede Kreativität, Intuition und Erkenntnis – und damit eigentlich alles, was „Intelligenz“ eigentlich ausmacht. Sie kann nur rekombinieren, was schon da ist. Das kann durchaus nützlich sein, wenn sich der Mensch die „Fähigkeiten“ als Assistenz verfügbar macht. Man sollte deshalb eher von „Künstlicher Assistenz“ sprechen – denn mehr ist es nicht, was dort geschieht, aber auch nicht weniger. Die kommunikativen Fähigkeiten sind eben nur scheinbarer Natur.


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kath 2:30 Dies DominiDies Domini – Vierter Fastensonntag, Lesejahr A

Die Krise ist eine Verheißung. Sie fordert Entscheidungsstärke. Wer sich vor der Entscheidung drückt, mag zwar den Standort sichern. Zukünftige Wege aber bleiben ihm, der den sicheren Ort liebt, verborgen. Das Leben aber kennt keinen Stillstand. Es ist Fortschreiten, Fortschritt auf unbekannten Pfaden. Was zurückliegt, ist bekannt, aber vergangen. Was kommt, ist unbekannt, muss aber beschritten werden. Das Jetzt aber ist der Moment, der nicht verweilen kann. Jedes Jetzt wird sofort zur bekannten Vergangenheit. Unfähig, die Gegenwart fixieren zu können, ist der Mensch verdammt zum Fortschreiten in seinem Leben. Wer in der Krise stehen bleibt, hört auf zu leben. Der sichere Ort – sein Name ist „Tod“.

Wissen kann man nur Vergangenes. Zukünftiges kann man erhoffen, ersehnen, erträumen. Das Zukünftige schmeckt nach Leben. Es ist voller Dynamik. Man kann sich vor dem Zukünftigen auch fürchten und ängstigen. Das Unbekannte ist das Nicht-Gewusste. Und das Nicht-Gewusste erscheint dem Menschen unheimlich. Ohne Heim aber ist der Mensch schutzlos. Schutzlosigkeit aber bedeutet Herausforderung, Gefahr, Anstrengung – Leben eben. Der zukunftsfähige Mensch lebt. Leben bedeutet, Zukunft haben.


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kath 2:30 Dies DominiDies Domini – 32. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr C

Der Glaube stand schon in vielen Zeiten auf dem Prüfstand. Die Glaubens- und Religionskritik ist legitim, denn sie bewahrt die Glaubenden vor dem Abgleiten in die Banalität, dass man manches eben nur glauben kann. Nolens volens stimmt man dem Vorwurf der Religionskritik zu, Glaube sei eben nicht Wissen; was man aber nicht wissen könne, sei letztlich irrelevant, bestenfalls ein Opium für die Verlierer der Gesellschaft, die sich mit der Aussicht auf ein paradiesisches Jenseits vertrösten.

Zweifelsohne wohnt dem Glauben eine solche hoffnungsstiftende Kraft inne, die dem Glaubenden hilft, auch in schwierigen und existentiell bedrohlichen Situationen nicht zu verzweifeln. Gerade dann erweist sich die Kraft des Glaubens, wenn die Gebeugten ihre Häupter zum Himmel heben und den Herausforderungen des Lebens so erhobenen Hauptes entgegensehen. Hierin zeigt sich aber schon, dass der Glaube viel mehr ist als Vertröstung auf ein Jenseits. Einem solchen Glauben komtt eine geradezu revolutionäre Dimension zu, die sich nicht mit den Zuständen zufriedengibt, sondern auf eine immer gerechtere gesellschaftliche Wirklichkeit ausgerichtet ist. Das Reich Gottes ist für Christen zu nahe, als dass man auf das Jenseits warten müsste.

Ein solcher Glaube duldet nicht nur keine Vertröstung; ein solcher Glaube beruht auf einer tiefen Vergewisserung. Allein die etymologische Herkunft des deutschen Wortes „Glaube“ macht das schon deutlich. Es leitet sich von „geloben“ (altdeutsch: gelobistu) ab. Etwas geloben kann man aber nur, von dem man sich selbst vergewissert und Kenntnis gewonnen hat. Die gleiche Wortbedeutung findet sich auch in dem Begriff, den das Neue Testament für „Glaube“ bzw. „glauben“ verwendet: Das Substantiv πίστις (gesprochen: pístis) bzw. das Verb πιστεύειν (gesprochen: pisteúein) heißen in der Grundbedeutung „von etwas überzeugt sein“. Überzeugung setzt aber Verstand und Vernunft voraus, sonst kann keine Überzeugung begründet werden. Überzeugungen sind mehr als Befindlichkeiten. Überzeugungen vertragen den modernen „Gefällt mir“-/“Gefällt mir nicht“-Modus nicht. Überzeugt sein können nur diejenigen, deren Haltungen fest gegründet sind. Nicht ohne Grund kann Paulus deshalb im zweiten Brief an die Korinther feststellen:


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In Episode 10 hören sie Dr. Werner Kleine zum Thema:
„Was ist politisch am christlichen Glauben?“
Der Mitschnitt wurde beim Neujahrsempfang des Dekanatsrates der Katholiken in Solingen am 12. Januar 2011 aufgezeichnet.

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Die neuen Medien, insbesondere das sogenannte „Web 2.0“ schafft völlig neue Formen und Möglichkeiten der Kommunikation. Auch die Kirche kann von dieser Entwicklung profitieren. In Episode 14, sprechen wir mit Prof. Dr. Matthias Sellmann, Juniorprofessor für Pastoraltheologie an der Ruhr-Universität Bochum, über das Thema „Kirche im Web 2.0“.


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In Episode 14, sprechen wir mit Prof. Dr. Matthias Sellmann, Juniorprofessor für Pastoraltheologie an der Ruhr-Universität Bochum, über das Thema „Kirche im Web 2.0“.

Bei iTunes.


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In Episode 8 hören sie das komplette Interview mit Prof. Dr. Matthias Sellman zum Thema „Kirche im Web 2.0“.

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kath 2:30 Dies Domini13. Sonntag im Jahreskreis – Lesejahr C (1 Kön 19,16b. 19-21; Gal 5,13-18; Lk 9,51-62)

Die nicht einfachen Texte dieses Sonntags geben einen Einblick wie Nachfolge zu verstehen ist. Elischa wird in der ersten Lesung der Abschied von seiner Familie noch zugestanden, wohingegen dem „Nachfolgewilligen“ im Evangelium: „Ich will dir nachfolgen, Herr. Zuvor aber lass mich von meiner Familie Abschied nehmen“ diese Möglichkeit nicht mehr eingeräumt wird. Jesus antwortet ihm mit dem Bildwort des Pfluges (der für ein besonders fleißiges, pflichtgemäßes und verantwortliches Arbeiten steht): „Keiner, der die Hand an den Pflug gelegt hat und nochmals zurückblickt, taugt für das Reich Gottes.“


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kath 2:30 Buchtipp„Wer glaubt, hat keine Zweifel“ – so heißt es in mancher Predigt. Der Zweifel erscheint als Gegner des Glaubens, der die Gewissheit des Glaubenden in Gefahr bringt. Tatsächlich wäre es ein Traum, die vielen Zweifel am Glauben loszuwerden und Gewissheit zu haben. Viele Glaubende weisen deshalb jede Ungewissheit von sich, lassen Zweifel gar nicht erst aufkommen und weisen jede Kritik – meist brüsk – von sich.

Dabei ist der Zweifel normal. Er gehört zu uns Menschen. Er ist sogar eine Triebfeder, die den Menschen in seinem Streben nach Erkenntnis vorantreibt. Der Zweifel bewahrt uns vor falscher Sicherheit und Selbstzufriedenheit. Gerade im Bereich der Religion ist die Auseinandersetzung mit dem Zweifel sogar notwendig. Die von manchem Christen vermutete Gewissheit, die eine reale Begegnung mit dem irdischen Jesus mit sich bringen müsse, wird schon im Neuen Testament konterkariert:


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Es ist da! Heute kam das iPad in den deutschen Handel – und war in vielen Geschäften nach kurzer Zeit vergriffen. Kann die Kirche angesichts hoher Austrittszahlen von der Marketingstrategie des Computerhersteller Apple lernen? Das iPad scheint geradezu messianisch zu sein. Die Verheißung, ein iPad zu gewinnen, kommt einer Erlösungsbotschaft gleich. Der Gott, der sich als „Ich bin da“ offenbart, muss warten. Wieder einmal – das meint auch der Kath 2:30-Cartoonist:

iPad vs. Church

kath 2:30 Punctum

Aktuelle Themen kurz und knapp von Kumi, alias Knut Junker, auf den Punkt gebracht.


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