Herzlich Willkommen bei kath 2:30, dem Blog der Katholischen Citykirche Wuppertal.
Hier geht es zum Videopodcast von kath 2:30.
Besuchen Sie auch die Mystagogische Kirchenführung.
Oder die Seite des Heiligen Laurentius, unter Stadtpatron Wuppertal.

kath 2:30 Dies DominiDies Domini. Erster Adventssonntag, Lesejahr CDies Domini – Dritter Adventssonntag, Lesejahr C

Das Evangelium dieses dritten Adventssonntags stellt uns Johannes den Täufer und seine Predigt näher vor, die schon viel von der jesuanischen Botschaft beinhaltet, diese aber dennoch deutlich abgrenzend nur ankündigt:

„Ich taufe euch mit Wasser. Es kommt aber einer, der stärker ist als ich, und ich bin es nicht wert, ihm die Riemen der Sandalen zu lösen. Er wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen.“ (Lk 3,16)

Demutsvoll und sich seiner eigenen Rolle bewusst, tritt Johannes hier auf. Diese Demut, die wohl jedem angesichts des göttlichen Geheimnisses gut zu Gesicht steht, scheint leider dem politischen Nachwuchs auf dem JUSO-Bundeskongress in weiten Teilen – rühmliche Ausnahmen sind in den Abstimmungsergebnissen und Redebeiträgen glücklicherweise aber auch zu erkennen – abhandengekommen zu sein, wenn allen Ernstes gefordert wird, die Regelungen des § 218, der einen Schwangerschaftsabbruch unter der Androhung von Freiheitsstrafen verbietet (wobei durch die Ausgabe von Beratungsscheinen bis zur 12. Woche ein Abbruch, zwar nicht erlaubt, aber straffrei gestellt ist), ersatzlos zu streichen. Dies hat zur Konsequenz, dass ein Kind bis zum Zeitpunkt der Geburt gesetzlich vollkommen schutzlos ist. Mit welcher Hybris erheben diese jungen Menschen sich darüber zu entscheiden, welches Leben wertiger ist als das andere. Wie kommt man auf die absurde Idee, die (vermeintliche) Selbstbestimmung einer Frau könne über der Existenzberechtigung eines Ungeborenen liegen. Bereits zu einem früheren Zeitpunkt ging es an dieser Stelle um das komplexe Thema von Abtreibungen und Lebensschutz, aber offenbar verliert es auch zwei Wochen vor Weihnachten, vor der Geburt und Menschwerdung Jesu nicht an Bedeutung. Über den vor wenigen Tagen verstorbenen Philosophen Robert Spaemann heißt es in einem kurzen Nachruf in der Rheinischen Post, dass er, dessen Dauerthemen „das Recht des ungeborenen Lebens, die Euthanasie und die Gentechnik“ waren, sich an eben diesen Punkten „kompromisslos [zeigte], weil für ihn der Mensch selbst auf dem Spiel stand“. Genau darum geht es, unsere (Mit-) Menschlichkeit steht auf dem Spiel, wenn wir unseren Mitmenschen die Existenzberechtigung, aber auch uns selbst die Fähigkeit, Verantwortung für unser eigenes Handeln zu tragen, absprechen.


0 Kommentare