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kath 2:30 Dies DominiDie Einheit der Christen gehört zu den in vielen Predigten und Kirchentagsreden beschworenen Zielen der modernen Jesusjünger. „Alle sollen eins sein“ – so lautet auch der Wunsch, den Jesus kurz vor seinem Tod in den johanneischen Abschiedsreden äußert (Johannes 17,21). Schaut man aber auf die Kirchengeschichte, so scheint der Drang zur Einheit nur all zu oft einer zur Verurteilung Andersdenkender neigenden schismatischen Tendenz unterlegen zu sein.

Die Zertrennung ereilte schon die früheste Kirche. Gerade eben durch das Wirken des Heiligen Geistes am 50. Tag nach der Auferstehung Jesu Christi entstanden, ist die kirchliche Einheit schon früh durch den Streit um die Heidentaufe bedroht. Das Apostelkonzil, von dem die Apostelgeschichte (Apg 15,1-35) und der Galaterbrief (Gal 2,1-10) berichten, bringen eine erste Klärung. Aber schon die Reaktion des Petrus in Antiochien zeigt, dass er Streit noch lange nicht beigelegt ist (vgl. Galaterbrief 2,11-14). Paulus, der sich bei dem Apostelkonzil zu einer Kollektensammlung in den von ihm begründeten heidenchristlichen Gemeinden für die judenchristliche Jerusalemer Urgemeinde verpflichtet hatte, sieht sein Werk wenige Jahre später grundsätzlich in Gefahr. So bittet er am Ende seines letzten von ihm erhaltenen Schreibens:

Ich bitte euch, meine Brüder, im Namen Jesu Christi, unseres Herrn, und bei der Liebe des Geistes: Steht mir bei, und betet für mich zu Gott, dass ich vor den Ungläubigen in Judäa gerettet werde, dass mein Dienst in Jerusalem von den Heiligen dankbar aufgenommen wird. (Römerbrief 15,30f)


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kath 2:30 Dies Domini7. Sonntag der Osterzeit (Lesejahr C) – Apg 7, 55-60; Offb 22,12-14. 16-17, 20; Joh 17,20-26

Die Einheit und die Verdrießlichkeit der Christen

Die Lesungen des heutigen Sonntags und insbesondere die Perikope aus dem Johannesevangelium stehen in einer bedrückenden Spannung zum heute zu Ende gehenden ökumenischen Kirchentag in München. Jesus ruft mit eindringlichen Worten die Einheit der an ihn Glaubenden herab: Alle sollen eins sein: „Wie Du, Vater, in mir bist und ich in Dir bin, sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaubt, dass Du mich gesandt hast.“ Eine führende Sonntagszeitung (FAS 16.5.2010) kommentiert den ökumenischen Kirchentag mit der kaum verhohlenen Aufforderung an die evangelischen Christen, sich doch um der Treue zum Evangelium willen möglichst von den Katholiken abzusetzen, deren „Verschwiemelungen“  im Zusammenhang der Missbrauchsdebatte den religiösen Grundwasserspiegel in unserm Land sinken ließen. Und es stimmt ja wirklich, zwischen unserer Innen- und Außensicht bestehen derzeit beträchtliche Unterschiede.


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