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kath 2:30 Dies DominiDies Domini – 3. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr A

Die kirchlichen Medien, die Seiten katholischer „Player“ in den sozialen Netzwerken, auch die „normalen“ Tageszeitungen beschäftigen sich alle immer wieder in den letzten Tagen und Wochen mit der Frage: Führt der unterschiedliche Umgang mit Amoris Laetitia zum Schisma oder nicht? Werden die Grabenkämpfe, die es zweifelsfrei zwischen – sofern man es so bezeichnen kann – links und rechts in der Kirche (nicht im politischen, sondern nur im kirchenpolitischen Sinne gemeint) zu einem spürbaren Bruch in der römisch-katholischen Kirche führen? Und wie kann dem eigentlich vorgebeugt oder entgegengewirkt werden?

Eigentlich müsste spätestens die Lesung dieses Sonntags, dem ersten Korintherbrief entnommen, allen Beteiligten die Augen öffnen:

„Seid alle einmütig, und duldet keine Spaltungen unter euch; seid ganz eines Sinnes und einer Meinung. Es wurde mir nämlich, meine Brüder, von den Leuten der Chloe berichtet, dass es Zank und Streit unter euch gibt. Ich meine damit, dass jeder von euch etwas anderes sagt: Ich halte zu Paulus — ich zu Apollos — ich zu Kephas — ich zu Christus. – Ist denn Christus zerteilt?“ (1 Kor 1,10-13)

Genau das ist der Punkt um den es auch hier geht, Diskussionen müssen möglich sein, unterschiedliche Positionen und Auslegungen auch – darauf legt ja auch allen voran Papst Franziskus großen Wert, in dem er eben keine Handlungsanweisungen gibt, sondern seine Richtung vorstellt und in seiner Diözese umsetzen lässt, aber an sich die Verantwortung in die Ortskirchen legt – ABER das Gemeinsame, das Einende, der Glaube an den Gekreuzigten und Auferstandenen darf dabei nicht aus dem Blick geraten, als „Lesebrille“ für alle inner- und außerkirchlichen Themen. Natürlich ist dies den Gläubigen schwer zu vermitteln, wenn es einen offen ausgetragenen Konflikt auf höchster kirchlicher Ebene gibt, nämlich innerhalb des Kardinalskollegiums mit dem Papst, der, wie durch Inhalt und Duktus des offenen Briefes der vier Kardinäle Brandmüller, Burke, Caffarra und Meisner, und die sich daran anschließende Diskussion erkennbar wird, mehr ist als ein bloßer Austausch von verschiedenen Haltungen, wenn man beispielsweise das Zitat von Kardinal Caffarra liest, dass es „selbstmörderisch“ oder im Original „suicidal“ sei, wenn der Papst das Gewissen über die Offenbarung stelle. Hier geht es um die grundsätzliche Marschrichtung der Kirche. 


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