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kath 2:30 Aktuell LogoEine Stellungnahme zur Orientierungshilfe des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD)

Kirchliche Verlautbarungen – egal ob evangelisch oder römisch-katholisch – teilen gegenwärtig ein gemeinsames Schicksal: Egal wie umfangreich und gediegen ihre Argumentation oder die Entwicklung neuer gesellschaftlich relevanter Perspektiven ist – das Auge der Öffentlichkeit sucht immer nur das eine. So lässt man päpstliche Enzykliken unmittelbar nach ihrer Veröffentlichung durch die Wortscanner auf der Suche nach dem Wort „Kondom“ laufen, um dann die eine Stelle zu zitieren, die doch das Erwartbare beinhaltet. Wenn die Suche dann ins Leere läuft, wird in großen Lettern verlautbart, dass der Papst immer noch keine Änderung seiner Haltung vorgenommen habe. Alles andere wird wahrscheinlich gar nicht erst gelesen.

Veröffentlichungen der evangelischen Kirchen geht es in diesen Tagen nicht viel anders. Hier lautet der affektive Suchbegriff „Homoehe“. Immer wieder findet man dann die gleiche reflexhafte Reaktion: Die weltlichen Medien preisen die gesellschaftliche Offenheit der reformatorischen Kirchen, während römisch-katholische Rezensenten darauf verweisen, dass der ökumenische Rubikon überschritten sei, wenn nicht gar der Untergang des christlichen Abendlandes unmittelbar bevorsteht, weil grundlegende christliche Werte in Frage gestellt würden.

Es stünde den Autoren in jedem Fall gut zu Gesicht, sich vor einer Stellungnahme die Zeit zu nehmen und das fragliche Dokument zu lesen. Es gehört ja auch zum investigativen Anspruch selbst kirchlicher Medien, dass man die Aussagen in der ihnen zukommenden Weise gewichtet.

Nun hat der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) unter dem Titel „Zwischen Autonomie und Angewiesenheit. Familie als verlässliche Gemeinschaft stärken“ eine Schrift veröffentlicht, die sich als Orientierungshilfe versteht. Nikolaus Schneider, der Vorsitzende des Rates der EKD stellt in seinem Vorwort fest, dass es der Orientierungshilfe darum geht,

„Familien, in denen Menschen füreinander Sorge und Verantwortung übernehmen, (…) Unterstützung und gute Rahmenbedingungen“ brauchen.

Damit ist eine evangelische Definition der Familie gegeben: Familie ist da, wo Menschen füreinander Sorge tragen und Verantwortung übernehmen. Das ist der Ansatz, mit dem man sich auseinandersetzen muss, denn dieser Ansatz hat weitreichende Folgen für das Verständnis von Ehe und Familie, das aus der römisch-katholischen Sicht grundsätzlich anders definiert wird. Aber dazu später mehr.


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kath 2:30 Auf ein Wort LogoMorgen wird in unserer Stadt ein neues Parlament und der Oberbürgermeister gewählt. Hoffentlich mit Ihrer Stimme. Aber auch wenn Sie nicht wählen gehen, treffen Sie eine Entscheidung – nur leider die Falsche: Denn „wer nicht handelt, wird behandelt.“ Dieser Satz von Gustav Heinemann, den Johannes Rau oft übernommen und zur Grundlage seines politischen Handelns gemacht hat, ist auch in diesem Super-Wahljahr bittere Wahrheit. Denn mit der  wirtschaftlichen, gesellschaftlichem und sozialen Situation in unserer Stadt vor Augen spürt man, dass viel auf dem Spiel steht. Wählerinnen und Wähler können mitgestalten – in unserem Land gottlob kostenlos und ungefährlich. Allein diese Tatsache sollte uns dankbar die Chance ergreifen lassen, uns einzumischen und mitzumischen.


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