Weitgehend unbeachtet von der allgemeinen Öffentlichkeit und ihrer Meinungsbildung vollzieht sich im kirchlichen Binnenbereich erneut ein Vorgang, der in den letzten 20 Jahren wiederholt zu beobachten war.
Es begann 1989 mit der Kölner Erklärung, einem Memorandum, mit dem seinerzeit weltweit über 700 Theologinnen und Theologen gegen den ihrer Ansicht nach autoritären Leitungsstil des damaligen Papstes Johannes Paul II und dessen Verhalten bei der Erteilung kirchlicher Lehrerlaubnisse, der sogenannten „missio canonica“, opponierten. Damals prägte sich ein kommunikativer Stil in der Kirche aus, der bis heute in verschiedenen Varianten imitiert wurde. Denn statt sachlich-argumentativer Auseinandersetzung folgte eher autoritäre Zurechtweisung und Sanktionierung seitens der kirchlichen Autoritäten.
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Ein gemeinsames Wort zum Osterfest der Wuppertaler Superintendentin Ilka Federschmidt und des Wuppertaler Stadtdechanten Dr. Bruno Kurth
„Wie kann das wahr sein mit der Auferstehung von Jesus, wenn es sowas gibt wie in Japan und Libyen?“ fragen Jugendliche in der Gemeinde. Ostern und die erschütternde Wirklichkeit dieser Welt: Geht das zusammen?
Hannah Green erzählt in ihrem autobiographischen Roman vom Kampf der 16-jährigen Deborah gegen eine schwere psychische Erkrankung. Verzweifelt konfrontiert sie ihre Therapeutin mit der ungerechten Wirklichkeit. Diese entgegnet ihr: „Ich hab dir nie einen Rosengarten versprochen“ – und kämpft mit ihrer Patientin beharrlich weiter gegen das Versinken in der Krankheit. Deborah nimmt die Herausforderung an, entscheidet sich für das Leben. Sie wird gerettet: Nicht in ein heiles Leben hinein, aber in ein bejahtes. Die Spuren der Vergangenheit begleiten sie, aber sie verschlingen sie nicht.
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Das Osterwort von Superintendentin Ilka Federschmidt und Stadtdechant Dr. Bruno Kurth (beide Wuppertal) in der Westdeutschen Zeitung vom 23. April 2011
Dieses Jahr stehen die Chancen gut für ein richtig schönes Osterwetter. Nicht nur Frühling, der Sommer liegt schon fast in der Luft. Die meisten Menschen sind in entsprechend sonniger Stimmung. Wir leben auf.
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Die Taufe ist ein Geburtsritus, aber kein Ritus zur Geburt. In der Taufe wird der innerste Kern des christlichen Glaubens symbolisch, existentiell und leibhaftig erfahrbar begangen. Im Mittelpunkt des christlichen Glaubens stehen Tod und Auferstehung Jesu Christi. Erst der tatsächlich am Kreuz gestorbene Jesus Christus kann von den Toten auferstehen. So endgültig sein irdischer Tod war, so endgültig ist nun seine Auferstehung. Christen wissen, dass sie in der Nachfolge Jesu stehen. Das gilt auch für Tod und Auferstehung.
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Episode 19 des Videopodcasts von Kath 2:30 zeigt die existentielle Kraft, die in der ursprünglichen Form der Taufe durch Untertauchen deutlich wird: Tod und Auferstehung im Angesicht des dreifaltigen Gottes.
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Welchen ich küssen werde, der ist’s, den ergreifet!
Matthäus 26,48
Judas ist die vielleicht schillerndste Persönlichkeit des Neuen Testamentes. Viel erfährt man nicht von ihm. Und doch ist die Haltung ihm gegenüber eindeutig: Er ist der Verräter. Der Verrat durch einen Kuss macht die Sache nur noch schlimmer.
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In Episode 18 nähern sich Jugendliche aus Wuppertal der Person des Judas an. Es wird deutlich, dass der Judas-Kuss mehr als nur ein Verrat ist. Judas will das Schicksal zwingen. Mit seinem Plan scheitert er selbst – und doch können Tod und Auferstehung Jesu Christi nicht geschehen, hätte Judas ihn nicht geküsst.
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Es ist immer wieder das gleiche Prozedere. Auf der weißen Weste eines scheinbar tadellosen Menschen, der ein öffentliches Amt bekleidet, wird ein kleiner grauer Fleck sichtbar. Am Anfang versucht man noch, ihn zu ignorieren. Die Weste sieht ja noch fast aus wie neu. Aber der Fleck breitet sich aus. Man versucht ihn wegzureiben. Aber wie im wirklichen Leben macht das den Fleck noch schlimmer und größer. Ignorieren kann man ihn nicht mehr. Also knöpft man die Jacke zu, damit der Fleck nicht mehr sichtbar wird. Aber die unweiße Weste lässt sich nicht mehr verheimlichen. Schließlich muss man doch die Konsequenzen ziehen und die Existenz der Fleckweste zugeben. Im Flickenteppich der Rechtfertigungen verstrickt reicht es nach einem peinlichen Verhör in der Öffentlichkeit meist nur noch zu einem Rückzug aus derselben, der den enstandenen Schaden doch nicht mehr begrenzen kann.
Wie gehabt: Selters statt Sekt. Was nach Außergewöhnlichkeit aussah, hat sich als gewöhnlich erwiesen. Figura lucis fumum vendidit – Auch die Lichtgestalt hat nur Fusel verkauft!
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Wieder einmal ist die Zölibatsdiskussion voll entbrannt. Kath 2:30 hatte sich bereits im letzten Jahr mit einem Beitrag geäußert. Tatsächlich hat man den Eindruck, dass alles schon einmal da war. Die Traditionellen rühmen den Zölibat, die Progressiven möchten ihn sofort abschaffen. Die Argumente sind dieselben. Man hat den Eindruck, dass beide Positionen völlig verhärtet bzw. – um es biblisch zu sagen – völlig verstockt sind. Das ehemals lebendige Grün ist verholzt und zum Stock geworden.
Aber jetzt haben sich 144 Theologen zu Wort gemeldet. Und schon ist wieder Leben in der Diskussion. Freilich sind die Forderungen des Theologen-Memorandums nicht neu. Aber sie zeigen zuerst die Sorge um den weiteren Weg der Kirche – einer Kirche, die eben nicht nur aus Bischöfen und Klerikern besteht. Es ist das gute Recht – und bisweilen auch die Pflicht – des Getauften und Gefirmten, sich zu Wort zu melden. Davon haben die 144 (welch eine symbolische Zahl, diese 12×12) Gebrauch gemacht.
Wider die Verstockung – Kirche lebt erst, wenn sie streitet: Das können wir Christen auch von den Juden lernen! In einem jüdischen Lehrhaus ist es nie still. Man streitet mit Leidenschaft und sucht den anderen zu überzeugen, weil man sicher ist, im Recht zu sein. Aber man hört dem anderen auch zu, weil man ebenso sicher ist, dass man vielleicht doch irren könnte. Nur so kommen wir der Wahrheit auf die Spur!
Wider die Verstockung, das meint auch unser Cartoonist Knut „Kumi“ Junker:
Aktuelle Themen kurz und knapp von Kumi, alias Knut Junker, auf den Punkt gebracht.
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Alle Welt redet von der Regenflut in Australien. Aber auch Sri Lanka leidet unter einer verheerenden Flutkatastrophe. Der Monsun war in diesem Jahr ungewöhnlich heftig. Weite Landstriche Sri Lankas sind überflutet. Millionen Menschen im Norden und Westen Sri Lankas sind von der Flut betroffen. Aber anders als in Australien nimmt die Öffentlichkeit keine Notiz von dieser Katastrophe.
Der Wuppertaler Journalist Øle Schmidt war in Sri Lanka Zeuge der Flut. Seine Bildreportage zeigt, dass Hilfe dringend nötig ist. Kath 2:30 veröffentlicht als erstes Medium in Deutschland Bilder der vergessenen Flut in einer Fotostrecke.
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