Dies Domini – Dritter Adventssontag, Lesejahr A
Wir begegnen heute zwei großen Gestalten der Bibel: Johannes dem Täufer, dem unbeirrbaren Rufer in der Wüste – und Jesus, dem verheißenen Messias, der die Erwartung Israels erfüllt.
„Bist du der, der kommen soll, oder sollen wir auf einen anderen warten?“ (Mt 11,3),
fragt Johannes jedoch voller Zweifel. Ja, auf wen warten wir alljährlich im Advent eigentlich? Es geht dabei ganz zentral um die Frage, wer dieser Jesus eigentlich ist.
Frei nach dem irischen Schriftsteller C.S. Lewis könnte man zugespitzt sagen:
Entweder war Jesus verrückt – oder er war wirklich Gott.“ Ist Jesus nur ein Lehrer der Menschlichkeit, ein ethisches Vorbild – oder begegnet uns in seiner Person Gott selbst? Ist letzteres der Fall, sagt Jesus im heutigen Evangelium zu Recht:
„Selig ist, wer an mir keinen Anstoß nimmt.“ (Mt 11,6)
Diese Frage ist jedenfalls bis heute aktuell. Im spätantiken Christentum war sie sogar eine vieldiskutierte Alltagsfrage. Das Konzil von Nizäa hat die Frage nach der Göttlichkeit Jesu vor 1.700 Jahren, im Jahr 325 n. Chr., positiv beantwortet. Jesus der Sohn ist „wahrer Gott vom wahren Gott“; er ist „gezeugt, nicht geschaffen“ und „eines Wesens mit dem Vater“, so hält es das damals entstandene und bis heute gebetete Glaubensbekenntnis fest.
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