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kath 2:30 Dies DominiSelten kommen sich die Traditionen der aus der Reformation hervorgegangenen Kirchen und die römisch-katholische Kirche im Jahr so nah wie in diesen Tagen, wenn auf den Reformationstag am 31.10. das römisch-katholische Hochfest Allerheiligen folgt. Wenn die Abendsonne den Horizont küsst, findet der Wechsel der Feste, die in so besonderer Weise auch für die jeweiligen Identitäten der Konfessionen stehen, statt. Ist es wirklich Zufall, dass die immer noch getrennten Konfessionen hier auf natürliche Weise einander nahe kommen? Was glauben Sie denn?

Die Anfänge des Allerheiligenfestes reichen bis ins 4. Jahrhundert zurück, als man noch lange nicht von Konfessionen sprach. Man unterschied noch nicht zwischen orthodox oder römisch-katholisch. Auch die Reformation war noch Jahrhunderte entfernt. Die Kirche war im wahrsten Sinn „katholisch“. Das Wort geht auf das griechisch „katholon“ zurück, das soviel wie „universell“ oder „umfassend“ bedeutet. Die später entstehende Konfessionsbezeichnung „römisch-katholisch“ geht primär auf den römischen Ritus, der in der westlateinischen Kirche gefeiert wurde, zurück. Die umgangssprachlich verwendete Konfessionsbezeichnung „katholisch“ ist also streng genommen eine Verkürzung.


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kath 2:30 Dies Domini501 – das ist eine Zahl, die keine Kompromisse duldet. Mit einem einfachen Wurf beginnt das Spiel, einem Single-In. Die Entscheidung aber kann nur in einem Doppelfeld fallen – ein Double-Out. Wer es mit je drei Würfen am schnellsten schafft, von 501 auf 0 zu kommen, gewinnt das pfeilschnelle Spiel auf die Dartscheibe – er muss nur auf den Punkt kommt, exakt, ohne Kompromisse. Es gibt kein Zuviel oder Zuwenig. Es gibt nur die 501.

Single-In und Double-Out – das ökumenische Spiel zwischen evangelischen und römisch-katholischen Christen ist auch 501 Jahre nach dem legendarischen Thesenanschlag Martin Luthers in der Schwebe. Allen Rufen nach Einheit zum Trotz warten die lutherische, reformierte, unierte und römisch-katholische Christen immer noch etwa auf das gemeinsame Abendmahl so wie Estragon und Waldimir: „Komm, wir gehen!“ – „Wir können nicht.“ – „Warum nicht?“ – „Wir warten auf Godot.“  „Ah.“ Und so geben sich auch in diesem Jahr der evangelische Reformationstag am 31.10. und das römisch-katholische Allerheiligenfest am 1.11. bei Sonnenuntergang die Klinke in die Hand, ohne dass sie zueinanderkommen können. Wie zwei Königskinder sitzen sie seit 501 Jahren da, sind einander liebender Abgrenzung verbunden und kommen doch nie zueinander. Ist das Wasser wirklich so tief? Was glauben Sie denn?


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kath 2:30 Praxis Logooder: Die Nacht ist der Anfang des Tages

Vor einigen Tagen erreichte uns in der Katholischen Citykirche Wuppertal eine immer wieder auftretende Frage: Wann ist eigentlich Mätensingen?

Das Mätensingen ist ein vor allem im Bergischen Land verbreiteter Brauch, bei dem – anlässlich des Martinstages, der am 11.11. begangen wird -, Kinder durch die Straßen ziehen und in den Häusern Martinslieder singen. „Entlohnt“ werden sie dann mit Süßigkeiten. Der regional verbreitete Brauch, der andernorts auch als „Schnörzen“, „Gripschen“, „Dotzen“ oder einfach als „Martinssingen“ bekannt  ist, hat eine lange Tradition. Aber wann findet er eigentlich statt?


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