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kath 2:30 Dies DominiEs ist Gerichtstag. Zeit der Entscheidung. Kein Zahltag und kein Wahltag, wohl ein Tag, an dem abgewogen wird, ob ein Mensch dem Anspruch gerecht wurde, Mensch zu sein. Am heutigen Abend mit dem Sonnenuntergang beginnt im Judentum Rosch ha-Schana, der jüdische Neujahrstag. Dann beginnt im Judentum das Jahr 5781 nach der Erschaffung der Welt. Rosch ha-Schana ist das „Haupt des Jahres“ – ein Festtag, der auch in Zeiten der Corona-Pandemie nicht ausfällt, aber doch wie vieles andere auch anders gefeiert wird, als es den gewohnten Traditionen entspricht. Es ist Zeit, voranzuschreiten, in dem man zurückblickt. Was glauben Sie denn?


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kath 2:30 Dies DominiDies Domini – 33. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr C

In der ersten Lesung des heutigen Sonntags spricht aus dem letzten Buch des Alten Testaments der Prophet Maleachi zu uns und zeigt in apokalyptischen Bildern, dass man schon damals – auch ohne Trump und Klimakatastrophe – das Ende der Welt nahen sah:

„Seht der Tag kommt, er brennt wie ein Ofen: Da werden alle Überheblichen und Frevler zu Spreu und der Tag, der kommt, wird sie verbrennen, spricht der Herr der Heere.“ (Mal 3,19)

Heute würden wir sicher nicht so exklusiv zwischen den Überheblichen und Frevlern, und denen, die den Namen des Herrn fürchten, trennen wollen, weil uns einerseits mehr bewusst geworden ist – und immer mehr wird – , dass wir selbst vielleicht auch als Frevler, mindestens an unserer Umwelt und oft auch an unseren Mitmenschen, gelten müssen. Und wir würden wohl auch nicht mehr so exklusiv für uns die Nähe zu Gott in Anspruch nehmen, weil ja  auch in Menschen anderen Glaubens durchaus eine ehrliche Gottesfurcht herrschen kann, wenn die sich auch von der unseren unterscheiden mag.


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kath 2:30 Dies DominiDie Älteren kennen noch den Klang des Hymnus‘ „Dies irae“, der als Sequenz in der Totenmesse gesungen wurde. Der „Tag des Zornes“, an dem sich das Gericht ereignet und Jesus als rex tremendae maiestatis, als König schrecklicher Gewalten, Recht sprechen wird. Gleichzeitig erinnern die, die im Angesicht des Todes diesen Hymnus anstimmten, Jesus an seine Milde, denn er kam doch um der Menschen willen.

Das Dies irae ist mehr als ein mittelalterlicher Hymnus. Es ist ein bedeutendes Stück Musikgeschichte, das in zahlreichen Variationen in zahlreichen Werken der Klassik (erinnert sei nur an die Parodie des Dies irae im 5. Satz der Symphonie fantastique von Hector Berlioz) bis hin zur modernen Filmmusik (etwa die Filmmusik zum „Herrn der Ringe“ von Howard Shore).

Das jüngste Gericht, der Tag der Wiederkunft Christi, wurde seit dem Mittelalter als Tag des Schreckens und des Zornes gefürchtet. Es war der Tag, an dem Gericht gehalten wurde; der Tag, an dem der Mensch sein Innerstes zu entblößen hatte und sein irdisches Leben abgewogen wurde. Niemand konnte sicher sein, ob er heil aus diesem Gericht kommen würde.


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