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kath 2:30 Dies DominiBald ist Weihnachten – dieses Fest, an dem selbst in erfahrenen Frauen und gestandenen Männern Erinnerungen aus Kindertagen wach werden. Damals war die Welt für die meisten doch in Ordnung;  Lichterglanz und Glockenklang verhießen Festlichkeit und das Kind in der Krippe rief selbst bei jenen Empathien wach, denen man sonst den Vorwurf gefühlsduseliger Säuseligkeit kaum machen konnte. Weihnachten war, ist und wird immer ein besonderes Fest sein. Man kann es schon mittags an Heilig Abend spüren, wie die Stadt den Atem anhält. Die Gesellschaft synchronisiert sich. Arm und Reich, Jung und Alt, Menschen, welcher Herkunft auch immer tun zur selben Zeit das Gleiche: Sie feiern selbst dann Weihnachten, wenn sie keine Christen sind. Oder ist da etwa ein Atheist, der den Seinen an Weihnachten nichts schenkt? Was glauben Sie denn?

Bald ist Weihnachten. Selbst die hüteren Herrn der Stadt werden für einen Abend Frieden schließen. In der Tat, es sind derzeit nur Herren, die im Vorstand der Stadt sitzen. Das ist geradezu weihnachtlich, kommen doch auch am Futtertrog von Bethlehem mit Ausnahme der Maria nur Männer zusammen. Josef, die Hirten, die Magier aus dem Morgenland, selbst der Neugeborene – alle männlichen Geschlechts. Sogar Ochs und Esel sind männlich – bei dem Ochsen sicher, bei dem Esel wenigstens grammatikalisch wahrscheinlich. Gut: Die Schafe werden weiblich gewesen sein. Ansonsten ist die einzige weibliche Figur die Mutter Jesu, die halt ihre Rolle als Gebärerin in Perfektion vollendet hat und nun – frisch entbunden – hold lächelnd ihrem Erstgeborenen huldigt. Waren da wirklich keine Frauen in Bethlehem? War da niemand, der der Geburtsunerfahrenen, weil Erstgebärenden bei der Niederkunft beistehen konnte? Wusste Josef, der Handwerker, was zu tun war?


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kath 2:30 Dies DominiWenn morgens die Sonne ihre ersten Strahlen über den Bilstein in Wuppertal-Beyenburg schickt, liegen die Ausläufer des Tals am Westring für Momente noch im Dunkeln. Wuppertal, die Stadt dazwischen, ist eine großartig unartige Stadt, die immer wieder Unmögliches hervorbringt und Gegensätze vereint. Fromme Beter vieler Konfessionen und Religionen treffen hier Menschen, die ohne Gott glücklich sind. Die Stadt brachte den kommunistischen Revolutionär Friedrich Engels und den katholischen Gesellenvater Adolph Kolping hervor. Am Haspel küsst das nüchtern-westfälische Barmen das als Zonenrandgebiet noch nicht ganz so närrisch-rheinische Elberfeld. Zwischen Aufgang und Untergang der Sonne prahlt im Tal der Wupper das pralle Leben mit all seinen Höhen und Tiefen, die Tälern an sich zu eigen sind – und mittendrin die Wupper, über die man in Wuppertal täglich geht. Gerade in diesen Zeiten kann man den Eindruck gewinnen, es sei fünf vor Zwölf: Der Zoo steht in den Schlagzeilen, weil die Eisbären hier nicht auf echtem Polareis gehalten werden und das Affenhaus kein echter Urwald ist, das Wahrzeichen der Stadt schwebt nur zu Wartungszwecken durch die Stadt und die Grüne Jugend fordert ein Fahrverbot für Elberfeld. Ist die Stadt noch zu retten? Was glauben Sie denn?


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