Es heißt, der erste Eindruck sei bei einer Begegnung oft der entscheidende. Wenn das stimmt, dann hat der neu gewählte Papst Franziskus einen bleibenden Eindruck hinterlassen: In die schlichte weiße Soutane des Nachfolgers Petri gewandet verzichtete er bei seinem ersten Auftritt im Unterschied zu seinen Vorgängern auf jegliche besondere Insignien. Franziskus trat als Mensch vor die erwartungsvolle Menge. Mehr als Worte sprechen die Bilder: Ein Papst verneigt sich vor dem Gebet des Volkes. Das ist neu. Das enthält eine Botschaft. Der neue Bischof von Rom begegnet dem Volk Gottes auf Augenhöhe, verbunden in gegenseitigem Geben und Nehmen. So sagte er selbst: „Bevor der Bischof das Volk segnet, bitte ich darum, dass Ihr den Herrn bittet, damit ich gesegnet werde. Das Gebet des Volkes, das den Segen für seinen Bischof erbittet.“ Hier stehen nicht mehr Lehrer und Belehrte gegenüber. Hier beginnt eine gemeinsame Weggemeinschaft – oder, um es mit dem neuen Papst zu sagen: „Und jetzt beginnen wir diesen Weg, Bischof und Volk.“
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logisch!, die Zeitung der Katholischen Citykirche Wuppertal.
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Papst Benedikt hat mit der Ankündigung seines Rücktritts zum Ende des Monats selbst die Experten und Insider der katholischen Kirche überrascht. Damit hatte keiner gerechnet, doch Benedikt XVI. bleibt sich treu.
Mit derselben Einstellung, mit der er im April 2005 die Wahl zum Papst annahm, „um Arbeiter im Weinberg des Herrn zu werden“, hat er nun das Ende seiner Amtszeit verkündet: Aus der Bereitschaft, dieser Kirche, den Menschen und so Christus zu dienen. Aus der Einsicht, dass ihm die geistigen und körperlichen Kräfte für die vielfältigen und gewaltigen Aufgaben dieses einzigartigen Amtes nicht mehr zur Verfügung stehen, hat Benedikt die Konsequenz gezogen. Auch in dieser Entscheidung zeigt sich seine innere Freiheit, die auf dem Fundament eines tiefen Glaubens, des Gebetes und der Liebe zur Wahrheit gegründet ist.
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An der Fotowand in der Wohnung eines jung verheirateteten Paares entdecke ich ihr persönliches Hochzeitsbild. Braut und Bräutigam sind am Bildrand zu sehen. Einige Hochzeitsgäste stehen oberhalb auf einer Fußgängerbrücke und haben wie bei einer Demonstration ein selbst gefertigtes Banner entrollt. Darauf ist zu lesen: „EWIGTREU“. Eine Demonstration für das, was zwei Menschen im Innersten bewegt, die „JA“ zueinander sagen.
Damit ist Entscheidendes auch für Heiratswillige heute ausgedrückt. Selbst wenn Realitäten oft anders aussehen, die Verlässlichkeit der Partnerschaft mit Dauer wird von Männern und Frauen auch gegenwärtig als wertvoll und erstrebenswert angesehen.
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Mit dem Fest „Taufe des Herrn“ endet die Weihnachtszeit. Bis zur Liturgiereform währte diese Zeit 40 Tage bis zum 2. Februar, dem Fest „Darstellung des Herrn“ – im Volksmund auch „Mariä Lichtmess“ genannt. Jetzt bildet das Fest „Taufe des Herrn“ den Abschluss und führt eröffnet gleichzeitig den Jahreskreis, denn der kommende Sonntag wird der 2. Sonntag im Jahreskreis sein. Man könnte das Fest „Taufe des Herrn“ fast als „Schwellenfest“ bezeichnen. In diesem Fest sind Weihnachten und Alltagszeit eben scharft voneinander getrennt, sondern miteinander verbunden. Die Menschwerdung Gottes, diese Identifikation Gottes mit uns Menschen, ereignet sich eben, oder besser gerade im Alltag.
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Aufklärung war das Ziel. Wissenschaftlich fundiert sollte sie sein. Alles sollte auf den Tisch. „Wir wollen auch der Wahrheit, die möglicherweise noch unentdeckt in Akten vergangener Jahrzehnte liegt, auf die Spur kommen.“ – so stellte Bischof Dr. Ackermann, der Beauftragte der Deutschen Bischofskonferenz für Fragen im Zusammenhang des sexuellen Missbrauchs an Minderjährigen im kirchlichen Bereich am 13.7.2011 fest. Zu diesem Zweck wurde dem Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen e.V. (KFN) ein Forschungsauftrag erteilt. Dabei sollte es um die Ermittlung belastbarer Zahlen, die Aufarbeitung des Geschehens aus Sicht der Opfer, eine Analyse des Handelns der Täter, eine Untersuchung des Verhaltens der katholischen Kirche gegenüber Tätern und Opfern sowie um die Überprüfung des bestehenden Präventionskonzepts gehen.
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Diese weihnachtliche Botschaft spricht die Menschen heutzutage auf unterschiedliche Weise an. Christen feiern zu Weihnachten die Geburt Jesu Christi als ein Ereignis, das einzigartig ist. Wir Christen glauben, dass in dem Kind in der Krippe zu Bethlehem wahrhaftig Gottes Sohn Mensch geworden ist zum Heil für alle Menschen und alle Welt. Aber auch über den christlichen Sinn hinaus bewegt die biblische Botschaft die Menschen. Die Geburt eines Kindes an sich bedeutet Leben, Zukunft und Vertrauen in die Welt. Sie ruft zum Frieden auf.
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Der Weihnachtsmann hat es nicht leicht in diesen Zeiten. Kirchliche Nikolausaktivisten leugnen einfach seine Existenz oder behaupten, er sei eine Werbeerfindung, mit der der erwürdige Bischof Nikolaus aus Myra in feindlicher Absicht an den Rand gedrängt werden soll. Das ist nicht nur falsch, wie wir hier auf Kath 2:30 in dem Beitrag „Nikolaus vs. Weihnachtsmann“ schon einmal dargestellt haben. Die Nikolausaktivisten vergessen auch, dass Nikolaus und Weihnachtsmann tatsächlich zwei Brüder im Geiste sind, die völlig unterschiedliche Zuständigkeiten haben. In der Nacht zum 7.12. geben sie sich jährlich die Klinke in die Hand: Der Nikolaus hat am 6.12. sein Werk getan, der Weihnachtsmann nimmt ab dem 7.12. die Arbeit auf. Wer noch an den Nikolaus und den Weihnachtsmann glaubt, kann sich also eigentlich entspannt zurück lehnen? Die beiden streiten sich nie. Es ist ein eher harmonischer Schichtwechsel mitten im Advent, der alle Jahre wieder die Vorfreude auf das große Weihnachtsfest, an dem die Christen die Menschwerdung Gottes feiern, steigert. Denn es ist der Weihnachtsmann der seit 1835 verkündet: „Von drauß vom Walde komm ich her, ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr …“ – und das im Auftrag des Christuskindes selbst, das spricht: “So ist es recht; So geh mit Gott, mein treuer Knecht!”.
So sollten wir dem Bischof Nikolaus danken und den Weihnachtsmann als Ankünder des Weihnachtsfestes willkommen heißen.
Das meint auch unser Cartoonist Knut „Kumi“ Junker.
Aktuelle Themen kurz und knapp von Kumi, alias Knut Junker, auf den Punkt gebracht.
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In Ausgabe 7 finden Sie unter anderem folgende Themen:
– Atomausstieg = Strompreiserhöhung?
– Wohnst du noch oder sitzt du schon ein?
– Der Nikolaus im Schafspelz
– Unter den Dächern von Nicäa
– 50 Jahre Katholische Hochschulgemeinde Wuppertal
– Sorgen kann man teilen – TelefonSeelsorge
– Drei x Drei x Drei – Graffiti-Krippe als MixMax
– Riechen, Fühlen, Schmecken
– Martinszug im Regen
– Weihnachtsgottesdienste am Heiligen Abend in Wuppertal
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Inklusion bedeutet zuerst Einschluss und nicht Ermöglichung
Die Macht der Sprache wird häufig unterschätzt. Worte sind mehr als bloße Verständigungsmittel. Worte wirken. Sprache schafft Bewusstsein.
Die moderne Neigung zu einer politisch korrekten Sprache treibt dabei nicht selten eigenartige Blüten. Vor allem wenn es um behinderte Mitmenschen geht, bleibt den Nichtbehinderten das Wort im Halse stecken. Stumm und einer die Dinge einfach benennenden Sprache beraubt, behindern sie den Dialog. Verkrampft um Normalität bemüht wird der Behinderte so zu einem „Menschen mit Handicap“. Nicht nur, dass die meisten Behinderten keine Golfspieler sind; hier wird eine Lebensrealität oft dermaßen verharmlost, als handle es sich bei der Behinderung um eine Verstauchung, die das persönliche Fitnesstraining beeinträchtigen würde.
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