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kath 2:30 Dies DominiDie Masken sind gefallen, die wahren Gesichter kommen wieder zum Vorschein. Im Kreis der Wiederkehr des ewig Gleichen schwillt nun das mediale Weißrauschen aus Fasten-Tipps, Fasten-Bekenntnissen und Fasten-Scheitern ans: Verzicht auf Alkohol, Zucker, Facebook. Fasten furios!

Wer auf Alkohol, Zucker oder soziale Medien verzichtet, ist noch lange kein Asket. Man verzichtet bloß auf ein wenig Luxus, gönnt sich aber gleichzeitig die Prognose einer schlechten Laune, die auch nicht anderes ist als das Symptom eines kalten Entzugs. Was glauben Sie denn?

Besonders ergreifend sind jene Schicksale, die das Fasten dann doch noch mit einem Sinn aufladen wollen. Am Ende des Alkoholverzichtes steht der medizinische Checkup – auf dass die Leberwerte wieder stimmen. Das Zuckerfasten dient dazu, den wie bei dem Konsum von Drogen gesteigerten Serotonin- und Dopaminspiegel zu senken, um wieder sensibler für die Welt zu werden. Freilich bezahlt man die gesteigerte Aufmerksamkeit mit der fastenmanipuliert erhöhten Ausschüttung der körpereigenen Botenstoffe Adrenalin, Noradrenalin, Dopamin und Cortisol, nach denen manche gar krankhaft süchtig werden. Der Verzicht auf soziale Medien schließlich wird nicht selten der eigenen Familie gewidmet, mit der man wieder mehr Zeit verbringen möchte.


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kath 2:30 Dies DominiVorwärts! Seit‘ an Seit‘ marschieren – das waren noch Zeiten, in denen Politiker so die Welt verändern wollten. In diesen Tagen, in denen der Wählerwille von Sondierung zu Sondierung verschleppt wird, gilt es gelinde gesagt offenkundig als kühner, lieber nicht für etwas gerade zu stehen als schlecht auszusehen. Man rühmt sich geradezu der selbstverschuldeten Unfähigkeit, Verantwortung zu übernehmen, scheut aber gleichzeitig die Konsequenz, sich dann für eine Zeit ganz zurückzuziehen: Wer weiß schon, ob das mit der Auferstehung von den Toten heute noch funktioniert. Ja, was glauben Sie denn?

Das politische Geschwurbel erinnert fatal an Jona – jenen kleinen Propheten des Alten Testamentes, den unerbeten der Ruf Gottes ereilt, er möge der Stadt Ninive eine ordentliche Bußpredigt halten, weil es dort einfach nicht so weitergehen kann, wie bisher. Jona hört die Botschaft wohl; die Verantwortung ist ihm allerdings nicht recht. Und so macht er sich aus dem Staub, weit, weit weg über das Meer.


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Alles ist anders, wenn die drei Könige, die dem Stern folgen zur Krippen in Bethlehem kamen, drei Königinnen gewesen wären … das gilt auch für die Abreise!

Drei Königinnen

kath 2:30 Punctum

Aktuelle Themen kurz und knapp von Kumi, alias Knut Junker, auf den Punkt gebracht.


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kath 2:30 Dies DominiDie Morgenländer sind unterwegs. Sie tragen Segen mit sich. Man muss nur die Tür öffnen und sich ihre Botschaft anhören. Sie freuen sich über eine Spende, mit denen ihr Werk unterstützt wird. Sie sammeln für ihresgleichen. Typisch Morgenländer – wird da mancher Zeitgenosse unbedacht denken.

Wer sich hier im Abendland auf die Begegnung mit den Morgenländern einlässt, kann in der Tat etwas erleben. Sie singen, sie sammeln, sie segnen. Das ist die Hauptaufgabe dieser Morgenländer, die in diesen Tagen durch die Straßen der Stadt ziehen: den Segen in Wohnungen und Häuser, ja in die Stadt selbst zu tragen. Der Segen ist kostenlos, aber nie umsonst.


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Das Matthäusevangelium schweigt sich über die Identität der Magier aus. Weil mit Gold, Weihrauch und Myrrhe drei wertvolle Gaben genannt werden, hat die Tradition aus ihnen drei Könige gemacht. Was aber, wenn damals drei Königinnen zur Krippe gekommen wären? Die Geschichte hätte wohl einen ganz anderen Verlauf genommen … – das meint unser Cartoonist Knut „Kumi“ Junker.

Drei Königinnen

kath 2:30 Punctum

Aktuelle Themen kurz und knapp von Kumi, alias Knut Junker, auf den Punkt gebracht.


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kath 2:30 Dies DominiWoher weiß man eigentlich, ob Bier im Kühlschrank ist? Der Physiker und Kabarettist Vince Ebert merkt hierzu an, dass der Naturwissenschaftler in den Kühlschrank schaut, während der Theologe sich mit dem puren Glauben zufrieden gibt. Da irrt Vince Ebert! In so einem simplen Fall sieht auch der Theologe einfach nach. Befindet sich der Kühlschrank aber außerhalb seines unmittelbaren Zugriffs – etwa in Bethlehem – dann prüft er erst einmal die Quellen, die sagen, im Kühlschrank sei Bier. Dann sucht er nach Hinweisen in der Wirklichkeit, die das bestätigen. Wird etwa überliefert, dass sich in der Nähe des Kühlschranks ein leerer Kasten Bier und dazu noch eine Quittung vom Getränkemarkt befindet, dann steigt die Wahrscheinlichkeit, dass im Kühlschrank Bier ist. Steht außerdem auf der Homepage des israelischen Sportsenders „Sport5“, dass abends Fußball im Fernsehen kommt ist, dann – und erst dann! – sagt er: die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass im Kühlschrank Bier ist. Der Naturwissenschaftler muss trotzdem nachsehen, weil er dem Offenkundigen nicht traut …

Ähnlich ist es auch mit der Heiligen Nacht. Nächste Woche wird, nachdem der Klang der Engel erscholl und von der Geburt des Lichtes der Welt die Rede war, am Ende der Christmetten das Licht gedimmt, während die Orgel säuselnd „Stille Nacht“ intoniert. War sie still, diese Nacht, die heilig werden sollte? Ja, was glauben Sie denn?


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kath 2:30 Dies DominiO Weisheit – mit diesem Ruf eröffnet die Liturgie der römisch-katholischen Kirche die letzte Woche vor dem Weihnachtsfest. Es ist die Zeit der sogenannten O-Antiphonen, für jeden Tag vor Weihnachten eine eigene. Die Anfangsbuchstaben des lateinischen Originals ergeben rückwärts gelesen ein Akrostichon, ein Leistengedicht: ero cras – morgen werde ich kommen!

Advent … Vorweihnachtszeit – für Vertreter aller Konfessionen alle Jahre wieder ein willkommener Anlass für den Hinweis, von jetzt auf gleich in den Besinnungsmodus zu schalten. Sofortige Stille statt Stehvermögen am Glühweinstand mahnt man an; gleichzeitig möchte mancher fromme, vor allem katholische Kulturkämpfer lauthals dem Weihnachtsmann an den Fellmantel, um unter völliger Verkennung der unterschiedlichen Zuständigkeiten dieser Brüder im Geiste eine Lanze für den Heiligen Nikolaus zu brechen. Im Advent hat man sich schließlich in stiller Lust der Besinnung hinzugeben. Ein Skandal, wer sich da angesichts des „Tochter Zion, freue dich, jauchze laut, Jerusalem!“ lauthals lachend in der Zeit der Ankunft freut. Schrecklich, wenn die Menschen ernst machen mit der Freude über das Kommen des ersehnten Königs von der das „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit“ singt.

Wie aber kann man jetzt schon an Weihnachten denken? Wer durch die Innenstädte geht, sieht freilich, dass die Vorbereitungen in vollem Gang sind Und auch in der katholischen Tradition steht die Ankunft des bereits am kommenden Sonntag im Mittelpunkt. Mit dem bevorstehenden Christkönigssonntag endet das Kirchenjahr; das neue beginnt mit dem 1. Advent. Es ist Wendezeit. Erst 1925 eingeführt, war das Christkönigsfest gerade in der Zeit der Nazi-Herrschaft für die katholische Jugend ein Gegenentwurf zum Führerkult. Die Christkönigsverehrer waren immer schon Anhänger einer widerständigen Weisheit, die man wohlgemerkt eben nicht mit kulturpessimistischer Widerborstigkeit verwechseln darf.


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kath 2:30 Dies DominiPille hilft. Die Scharfsicht eines Wüstenbussardweibchens ist ein probates Mittel gegen die Kurzsichtigkeit der Stadtplaner. Niemand wollte ein neues Taubenhaus am Döppersberg bauen, bloß eine Mauer sollte es sein; eine, die schön leicht luftig daherkommt und den Kontrast zwischen der kupfermetallenen Schwere des Neubaus und der klassizistischen Leichtigkeit der ehemaligen Bundesbahndirektion um eine weitere kontradiktorische Nuance erhöht. Wer konnte denn schon ahnen, dass in den Lücken Leben wächst und Tauben Schutz vor den vielfältigen Formen des Bergischen Steigungsregens suchen.

Der Katholik hat naturgemäß ein positives Verhältnis zur Taube an sich. Schließlich heißt es ja in der heiligen Schrift, dass im Anschluss an die Taufe Jesu im Jordan der Heilige Geist in Form einer Taube auf den als Sohn Gottes Verkündeten niederkam. An sonnigen Tagen scheint die Stadt besonders geistvoll zu sein – dann sind nicht nur der Döppersberg, sondern auch der Laurentiusplatz, der Lienhardplatz, der Berliner Platz und der Johannes-Rau-Platz vor dem Rathaus voll von diesen Heiligen Geistern. Nur im Rathaus selbst scheint er manchmal nicht zu wehen. Weil es der Heilige Geist so an sich hat, Spuren zu hinterlassen, lässt man jetzt das Wüstenbussardweibchen Pille über der architektonischen Avantgarde am neuen Tor Elberfelds kreisen, um die Tauben zu ver-, auf keinen Fall aber zu bejagen.


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kath 2:30 Dies DominiDies Domini – 14. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr A

Die Folgen sind verheerend. Das menschliche Streben nach Selbstbestimmung, die Leugnung jedweder Selbstrelativierung, das menschliche Sinnen und Trachten, das eigene Wünschen für das Wohl der Welt zu halten, zeitigt letztlich immer Folgen, die der Mensch an sich kaum oder gar nicht beherrschen kann. Den Folgen seiner schöpferischen Entscheidungen ausgeliefert spürt selbst manch Vernunftstolzer plötzlich den Stoß zum Gebet. Klagend ruft er dann nach einem Gott, der eingreifen soll: Wieso, Gott, lässt Du das zu? Wo bist Du jetzt, Gott?

Chaos ist nur allzu oft das, was herauskommt, wenn der Mensch sich in seinem schöpferischen Streben nicht selbst relativiert. Er wähnt sich dann als Mittelpunkt der Welt. Sein Standpunkt ist exklusiv. Aus dieser Exklusivität heraus betrachtet er die Welt, hin und wieder auch Gott. Seine Sicht der Dinge ist die allein gültige. Dieser Mensch allein entscheidet zwischen Gut und Böse, Wohl und Wehe, bisweilen sogar zwischen Leben und Tod. Wer nicht für ihn ist, wird verurteilt, entwürdigt, entwertet. Spiegel liebt er nicht, dieser Mensch, denn er würde eine Fratze erblicken, die nicht dem Bild entspricht, das er von sich selbst hat. Lieber definiert er selbst die Regeln. Einer seiner Lieblingssätze aber lautet: „Das hat alles nichts zu tun mit …“.

„Das hat nichts mit dem Islam zu tun“ – hört man, wenn sich selbsternannte Gotteskrieger Allahu akhbar schreiend im Auftrag eines sogenannten „Islamischen Staates“ in die Luft sprengen. Dem gleichen Reflex folgt auch die Reaktion eher links im politischen Spektrum stehender Politikerinnen und Politik, die angesichts der Gewalt linksautonomer Gruppen in der Hamburger Krawallnacht vom 7. Juli 2017 schnell in die Tastaturen Ihrer Smartphones tippen:


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kath 2:30 Dies Domini Dies Domini – Dritter Sonntag der Osterzeit, Lesejahr C

Mit dem heutigen Evangelium vom wunderbaren Fischfang sind wir in einem sehr dichten Moment der frühen Kirche. Ein Osterereignis, in dem uns der Verfasser als der Apostel Johannes, einen Einblick gewährt in den Hintergrund der ersten Glaubenserlebnisse oder Glaubenserfahrungen nach der so schmachvollen Hinrichtung des Anführers. Und gleichzeitig bekommen wir einen Eindruck vom Werden der Keimzelle dessen, was wir noch heute als Kirche, Viele als unsere Kirche, erleben. Denn etwas muss geschehen sein, was diese verängstigte und verzweifelte kleine Gruppe von Außenseitern neben der damaligen Mehrheitsgesellschaft so wirkungsvoll ihren Glauben hat bekennen lassen, das daraus binnen kurzem etwas Weltumspannendes werden konnte. Vor dem Bekenntnis steht aber die Erkenntnis. Was haben diese Jünger nur erlebt, das etwas so Unglaubliches geschehen konnte?

Die Emmaus-Geschichte erzählt es prototypisch, aber auch das Evangelium des heutigen Sonntags schildert uns, wie dieses Umkehren aus der Dunkelheit des Todes in das vom Auferstandenen her strahlende Licht geschehen konnte: als die sieben Apostel den Herrn am Ufer stehen sahen, sie waren inzwischen zu ihren „bürgerlichen“ Berufen zurückgekehrt, ahnten sie nicht, dass er es war.


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