Als Gott die Welt erschuf, muss er mit Wuppertal angefangen haben. Es heißt doch im sogenannten ersten Schöpfungsbericht, dass die Erde wüst und wirr war – in der hebräischen Bibel heißt es „Tohuwabohu“ – bevor es Licht wurde. Schaut man sich den Platz am Kolk an, dann ahnt man, was es damit auf sich hat. Vielleicht aber ist der Platz am Kolk auch jener Nabel der Welt, von dem aus die Schöpfung ihren Ausgang nahm. Er wäre dann die Mitte des Paradieses, das Zentrum des Gartens Eden, in dessen Mitte bis heute die zwei Bäume stehen – der Baum des Lebens und der Baum der Erkenntnis von Gut und Böse (vgl. Gen 2,9). Die asphalt- und grauwackehaltige Ödnis könnte dann eine bleibende Erinnerung an die Ödnis vor Beginn der Schöpfung sein. Gott braucht immerhin nur sechs Tage, um die Welt von ihrem Nabel aus zu erschaffen, bevor er am siebten Tag ausruht. Dem Menschen aber gibt er zuvor den Auftrag, die Erde zu füllen und sie zu hegen und zu pflegen. Das nämlich beinhaltet der Auftrag, über die Erde zu herrschen. Das ist kein Freibrief für eine tyrannische Ausbeutung des Heimatplaneten, sondern ein Auftrag, an Gottes Stelle die Erde zu beackern, zu bebauen, die wilde Natur zu kultivieren und einen belebten Garten zu machen. Was glauben Sie denn?
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Dies Domini – Vierzehnter Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr C
ICH, Ich, ich – kaum etwas scheint heute wichtiger zu sein als das eigene Ego und die eigene Person. Und an allen Ecken und Kreuzungen wird uns vorgelebt, wie vermeintlich wichtig das sein soll. Es sind die Alphatierchen, die uns wissen machen wollen, wie wichtig ihr Weg ist und wie besonders die eigene Person sein soll – egal ob man nun Donald, Friedrich, Wladimir oder wie auch immer heißt.
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