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kath 2:30 Dies DominiDies Domini – 3. Sonntag der Osterzeit, Lesejahr A

Die Glaubwürdigkeit einer Botschaft bedarf vieler Säulen. Zuvorderst ist es die Glaubwürdigkeit des Boten, der für die Botschaft einsteht. Bestehen an seiner Lauterkeit Zweifel, kann die Botschaft noch so gut sein – man wird ihm nicht glauben. Aber auch die Form der Präsentation einer Botschaft hat Einfluss auf ihre Glaubwürdigkeit. Enthält die Form der Präsentation ein Versprechen, dass der Inhalt nicht halten kann, wird sie als Mogelpackung entlarvt. Wer einmal lügt, dem glaubt man aber nicht mehr.

Die Werbewirtschaft lebt von solchen Versprechen. Dem Kunden wird etwas verheißen, dass er braucht, damit er ein glückliches und zufriedenes Leben hat. Bedürfnisse werden erzeugt, bevor sie befriedigt werden. Heerscharen von Kommunikationsdesignern beschäftigen sich tagein tagaus mit der Vermittlung solcher Botschaften. Dabei geht es nicht um Kommunikation auf Augenhöhe, wie die Berufsbezeichnung „Kommunikationsdesigner“ vermuten lassen könnte. Meist geht es eher um Manipulation.

Manipulation ist an sich ein durchaus erlaubtes Mittel in der Rhetorik. Den anderen von seinen eigenen Argumenten zu überzeugen, ist an sich nichts Ehrenrühriges. Die  Textlinguistik sieht hierin die pragmatische Dimension von Texten. Der Autor möchte seine Leserinnen bzw. Hörer ja bewegen. Sie sollen sich etwas vorstellen, ihre Haltung oder Meinung ändern oder eben ein Produkt kaufen. Die Herstellung von Glaubwürdigkeit ist die eigentlich performative Kraft einer Botschaft. Performativ ist eine Botschaft, wenn die vom Autor beabsichtige Handlung oder das angezielte Verhalten auch wirklich erreicht bzw. umgesetzt wird. Erst dann ist das Ziel erreicht.

Die Mittel, die zur Erreichung dieses Ziels eingesetzt werden können, sind vielfältig. Logik und Argumentation gehören dazu, Leidenschaft mitunter auch – denn nur ein Mensch, der für seine Sache brennt, kann andere mitreißen.


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kath 2:30 Dies DominiWikipedia ist ja möglicherweise eine schlimme Abirrung der menschlichen Wissenskultur, dennoch ist es manchmal hilfreich, zunächst dort nachzusehen, was andernorts vielleicht schwerer zu erreichen ist. Zur Barmherzigkeit heißt es dort:

„Nach der Lehre der römisch-katholischen Kirche empfangen die Gläubigen die Werke der Barmherzigkeit durch den Heiligen Geist.“ Das wird sicher auch eher anspruchsloser theologischer Lektüre nicht gerecht, aber es zeigt den Zusammenhang auf, in dem der Heilige Geist, dessen Fest wir heute und morgen feiern, mit einem Zentralbegriff des Christentums, der Barmherzigkeit steht.“

Franziskus, der in manchem Zeichen revolutionäre neue Bischof von Rom, hat in seinem ersten Angelusgebet auf ein neues  Buch von Kardinal Kaspar (W. Kasper, Barmherzigkeit. Grundbegriff des Evangelium – Schlüssel des christlichen Lebens, Freiburg i.Br. 2012) hingewiesen, das ganz dieser Barmherzigkeit gewidmet ist und dabei bedauert, wie sehr dieses Thema von der Theologie sträflich vernachlässigt wird. Mit elegantem Florett wird dabei neben anderen prominenten Theologen auch der Präfekt der Glaubenskongegration erlegt, dessen Darlegung zu diesem Thema schlicht mit „Fehlanzeige“ charakterisiert wird (Anm. I, 36).Dabei wird man allerdings dem Kardinal niemand gram sein können, da er sich auch selbst aus der Kritik nicht ausnimmt. Und wenn man mit Eugen Biser „die kristallene Mitte des Evangeliums Jesu und … Identifikationskern seiner Stiftung“  in der „Proklamation des bedingungslos liebenden Vatergottes“ (E. Biser, Einweisung ins Christentum, S. 236) sieht, so muss man dieser Einschätzung Kardinal Kaspers völlig zustimmen: Die Barmherzigkeit Gottes und mit ihr die uns aufgetragene Barmherzigkeit der Zuwendung zu unseren Mitmenschen ist der Kern dessen, was das Evangelium den Menschen des 21. Jahrhunderts sagen kann und sagen muss.


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kath 2:30 Auf ein Wort LogoUnd wieder steht das Pfingstfest vor der Tür. Es gehört neben Weihnachten und Ostern zu den drei großen christlichen Festen. Anders als Weihnachten oder Ostern hat es in unseren Breiten aber kein Brauchtum ausgeprägt. Vielleicht ist das der Grund, warum für viele der Sinn des Pfingstfestes wenig bekannt ist.

Die Apostelgeschichte berichtet, das sich in Jerusalem am 50. Tag nach der Auferstehung Jesu Christi Unerwartetes ereignete. Die Jünger erkennen den eigentlichen Sinn von Tod und Auferstehung Jesu Christi. Wovon das Herz voll ist, davon quillt der Mund über. Und so können auch sie nicht mehr still sitzen. Sie haben verstanden, dass Gott nicht einfach nur dem Menschen gegenüber steht. Sie haben erfahren, dass Gott in Jesus Christus einer von uns wurde. Sie haben diesen Fingerzeig verstanden. Die Menschwerdung Gottes, sein Sterben am Kreuz und sein Auferstehen bedeuten: Gott ist mit uns, er ist in uns, selbst in den Tiefen des Lebens. Beseelt von dieser Erkenntnis brechen sie auf und erzählen begeistert in aller Öffentlichkeit davon. Es heißt, dass sich aufgrund dieser Verkündigung die ersten Gemeinden bildeten. Die Kirche war geboren.


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Ja, mit Gott haben sie wirklich zu tun, denn alle drei (Himmelfahrt, Pfingsten, Fronleichnam) sind christliche Feiertage und erinnern neben Weihnachten und Ostern an den, der ihrem Glauben den Namen gab: Jesus Christus. Weihnachten erinnert an seine Geburt, Karfreitag und Ostern an seinen Tod und seine Auferweckung, Himmelfahrt an seinen Abschied von dieser Welt. Zurück blieben damals Anhänger, die sich verzweifelt zurückziehen und die 10 Tage später einen Geitesblitz erleben. Denn Pfingsten geht es um den Geist, nicht irgendeinen, sondern Gottes Geist. Christen feiern an diesem Wochenende, dass sie nicht allein sind, sondern ihnen der Geist Gottes geschenkt ist. Das war und das ist bis heute das Pfingstwunder, dass Menschen merkten: Gottes Geist ist da, nicht irgendwo, nicht im Himmel, nicht nur an heiligen Orten, sondern bei den Menschen, die an ihn glauben, in der Kirche.


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Dies Domini – 23. Mai 2010

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kath 2:30 Dies DominiDer Heilige Geist strömt in lebendigem Wasser

Pfingsten (Lesejahr C) – Apg 2, 1-11; 1 Kor 12, 3b-7.12-13 oder Röm 8, 22-27; Joh 20, 19-23

Pfingsten ist ein Fest, das wie kaum ein anderes das Geheimnisvolle unseres Glaubens deutlich macht, weil es so wenig greifbar zu sein scheint. Weihnachten – Gottes Sohn im Kreis der Heiligen Familie in der Krippe, Ostern – die Auferstehung nach Kreuz und Tod, aber Pfingsten? Hauch und Taube, Feuerszungen und Sprachenwunder, nicht viel zum „Begreifen“.


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Über hunderttausend Christen und auch Anders- oder Nichtgläubige haben in München am Ökumenischen Kirchentag  teilgenommen, darunter viele Wuppertaler. Ganz so Viele werden es wohl nicht sein, wenn am Pfingstmontag in Wuppertal auf dem Laurentiusplatz der Ökumenetag „Hoffnungszeichen“ stattfindet. Aber es lohnt bestimmt genauso, vorbei zu kommen, Gespräch und Begegnung zu suchen, mit zu beten und zu singen.


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oder: Ostern bleibt alles anders

Wer die Zeichen in den Kaufhäusern zu lesen vermag, der weiß schon Wochen im voraus, dass der Frühling naht. Osterhasen, Ostereier und Osterglocken bevölkern die Regale schon zu Zeiten, da der Frost die Stadt noch fest im Griff hat. Ostern und Frühling scheinen eng zusammen zu hängen. Und ist das Osterfest erst da, dann ist der Winter passé. Keiner denkt mehr ans Schneeschippen oder Eiskratzen. Vielmehr ist Biergarten und Straßencafe angesagt. Ostern markiert die erste wichtige Zeitenwende im Jahr.


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