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kath 2:30 Dies DominiDies Domini – Fest der Heiligen Familie/Sonntag in der Weihnachtsoktav, Lesejahr B

Der moderne Mensch hat nicht nur die Natur gezähmt, auch das Heilige hat er sich verfügbar gemacht. Das Heilige konfrontiert nicht mehr, es ist nicht fremd und anstößig, schon gar nicht herausfordern. Das Heilige hat nett und niedlich zu sein; es ist romantisch verklärt. Das Heilige schreckt nicht mehr mit seiner Größe – im Gegenteil! Das Heilige ist schrecklich profan geworden.

Auch die Kirche kann sich offenkundig diesem Trend nur schwer entgegenstellen. Die wilde Unbeherrschbarkeit des Heiligen muss gemäßigt werden. Die Größe Gottes braucht ein handliches Format, damit er in die kleinen Herzen passt, in die sonst der Schreck fahren würde. Der Schrecken der Weihnacht fährt den Hirten auf den Feldern nahe Bethlehem als erste in die Glieder – ausgelöst durch die Offenbarung der Herrlichkeit Gottes, die Menschen ob ihrer Größe nicht unmittelbar zu schauen können – sich wie im Alten Testament hinter den Engeln verbirgt und doch noch so groß ist, dass sie denen, die sie schauen, nicht Freude, sondern Furcht bereitet.

Fürchtet euch nicht! (Lukas 2,10a)

ist deshalb auch das erste, was die Hirten von den Engeln zu hören bekommen, bevor die eigentliche Freudenbotschaft verkündet wird:

denn ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteil werden soll: Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Messias, der Herr. Und das soll euch als Zeichen dienen: Ihr werdet ein Kind finden, das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt.(Lukas 2,10b-12)

Die Botschaft ist bemerkenswert, denn sie verkündet nichts weniger als die Erscheinung Gottes. Das Neugeborene wird als Retter und Messias gekennzeichnet, als der von Gott Gesandte und Gesalbte, auf den ganz Israel wartet. Der kleine Zusatz „der Herr“ aber geht weit darüber hinaus. Es ist eine Gottestitulatur, die auf das alttestamentliche Adonai zurückgeht, das die Juden aussprechen, wenn in der Heiligen Schrift der Gottesname JHWH erwähnt wird. Es ist eine Ehrfurchtsgeste. Juden sprechen aus Ehrfurcht vor Gott seinen Namen nicht aus, sondern substituieren ihn – unter anderem und bevorzugt eben durch Adonai – der Herr.

Die Botschaft der Engel lautet also: Gott ist erschienen. Er hat sich in menschlicher Gestalt offenbart. Das untrügliche Zeichen: ein Kind, in Wickeln gewindelt und in einer Krippe liegend.

An dieser Stelle beginnt üblicherweise des Heiligen Zähmung. In zahlreichen Predigten geschieht sie alljährlich wieder. Gott wird ein Kind, als Kind kommt Gott.

In diesen gern gesagten Sätzen, die das Kindchenschema bedienend einen Fürsorgereflex auslösen und die  psychedelisierende Romantik „Stille Nacht, heilige Nacht“ erst so richtig zur Geltung bringen, wird allerdings übersehen, dass Gott nicht wird und nicht kommt. Er ist und er ist immer schon da! Genau das ist ja die Bedeutung des Gottesnamens JHWH:


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kath 2:30 Auf ein Wort LogoSie waren anders.
Ganz anders als die heilige Familie in Judäa, Maria, Josef und das Kind.
Sie waren anders, die Weisen aus dem Morgenland, aus dem fernen Babylon, dem heutigen Iran, die einen besonderen Stern sahen und den neugeborenen König suchten.
Sie waren anders – in ihrer Herkunft, ihrer Religion, ihrer Kultur, ihrer Sprache.
Und sie kamen.
Wenn „ganz andere“ kommen, dann ist das immer wieder eine sehr sensible, kritische Ange-legenheit unter Menschen, nie einfach. Selbst wenn man sich für einen offenen, toleranten Menschen hält. Muss ich mich sorgen um das, was mir wert und wichtig ist, um den Respekt vor meinem Glauben, meiner Lebensweise, um unsere Kultur und Demokratie? Muss ich mich sorgen um meine Sicherheit, meine Heimat, mein Heimatgefühl?
Wenn ganz andere ankommen, dann weckt das Unsicherheit, Ängste, Misstrauen.
Schlechte Erfahrungen mit religiösem Fanatismus in der Welt, sozialen Konflikten, Integrati-onsproblemen, die es ja gibt, nähren Abwehr und Sorge, ja Ablehnung und Hass. Politisch rechte Bewegungen spielen mit diesen Ängsten, schüren sie, nutzen die Unsicherheit aus, mit zutiefst schädlichen und zerstörerischen Folgen.


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kath 2:30 Dies DominiDies Domini – Vierter Adventssonntag, Lesejahr B

Die Frucht der Aufklärung, so hat es allenthalben den Anschein, ist die Furcht vor dem Unbekannten. Die Furcht schlägt die Vernunft in die Flucht, derweil der aufgeklärte Mensch der Postmoderne sich im Glanz des geflohenen Verstandes sonnend Meinungsfreiheit in Anspruch nimmt. Sein Wahlspruch ist nicht mehr das altehrwürdige „Sapere aude“ – Wage es, weise zu sein!, sondern das Weisheit nicht unbedingt voraussetzende „Das wird man doch wohl noch sagen dürfen!“. Unter dem Mäntelchen der grundrechtlich verbürgten Meinungsfreiheit spricht man dann gerne anderen ebenso verbürgte Grundrechte ab. Und so dichtet und denkt das Volk der toten Dichter und Denker schon lange nicht mehr, sondern folgt lieber Führern von Meinungen, die vor allem auf dem Hörensagen beruhen, Gerüchten und behaupteten Verschwörungen, deren Fundament die Angst ist, die aus dem Verlust der eigenen Identität erwächst.

Es ist in Wirklichkeit der Horror vacui hominis in se incurvati, die Angst vor der Leere des in sich selbst verkrümmten Menschen, die sich hier Ausdruck verleiht. In seinem Streben nach Autonomie hat der postmoderne homo sciens, der Mensch, der alles zu wissen glaubt, nicht nur den Himmel leer geräumt. Er hat auch die Mythen als das entlarvt, was sie sind: Mythen eben, identitätsbildende Erzählungen, die die Welt in einer Weise bildhaft erklären und erschließen, wie es mathematische Formeln nie leisten werden. Man kennt das Heranwachsenden: Wer als Kleinkind noch dem Mythos des Weihnachtsmannes erlag, hat als Schulkind seine Freude an der Entdeckung des Geheimnisses. Er entdeckt, dass sich hinter dem Mythos des Weihnachtsmannes die Realität vielleicht des liebenden Vaters verbirgt, der seinem Kind eine Freude macht. In der Pubertät aber wird sich der natürliche Konflikt mit dem Vater auch in der völligen Dekonstruktion des Weihnachtsmannes entladen. Die aufkommende Autonomie zerstört den Mythos. An seine Stelle tritt das Ich, das kleine, unerfahrene Ich des pubertären Gernegroß. Viele, allzu viele bleiben hier in ihrer mythischen und religiösen Entwicklung stehen. Sie schaffen es nicht, eine wahre Identität auszubilden und das Geheimnis neu zu entdecken, nicht mehr im kindlichen Mythos, sondern im Symbol. Dem postmodernen Menschen ist diese Fähigkeit symbolischer Kommunikation weitestgehend abhanden gekommen. Er ist nicht mehr in der Lage, metaphorisch zu denken und zu sprechen, Gleichnisse bleiben ihm fremd. Er kennt nur noch die scheinbare Realität des Hören-Sagens. Die Vielschichtigkeit der Kommunikation bleibt ihm verschlossen. Die damit verbundene Fähigkeit einer gereiften Persönlichkeit, sich selbst zu relativieren, ja das Glück des Zweifels, der die Motivation ist, tiefer und intensiver nach der Wahrheit zu suchen, verursacht dem, dessen Identität eine bloß behauptete ist, Angst und Panik. Wer ausruft, er dürfe das doch wohl mal sagen, zeigt diese Angst. Denn abgesehen davon, dass die Meinungsfreiheit ihre Grenze an der Tatsachenleugnung findet, erweist sich der, der sich erkundigt, ob er etwas darf, als nicht so autonom, wie er zu sein glaubt.


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kath 2:30 Dies DominiDies Domini – Dritter Adventssonntag, Lesejahr B

Schwarz und Weiß sind keine Farben, sondern Zustände. Während sich der Zustand „weiß“ dadurch auszeichnet, dass die verschiedenen Wellenlängen der Farben sich überlagern und vermischen, wird der Qualität „schwarz“ durch die völlige Abwesenheit von Licht jeglicher Wellenlänge bestimmt. Im Schwarzen ist kein Licht. Das Licht ist im Schwarz abwesend, wird vollständig absorbiert, geht verloren.

Weiß und schwarz sind unbunt und unkomplex. Alles oder nichts – dazwischen gibt es nichts. Weitere, tiefergehende Differenzierungen sind nicht notwendig. Dabei bedeutet die Unfähigkeit der Wahrnehmung von Zwischentönen, Abstufungen und Farben für die Wahrnehmung, eine schwere Beeinträchtigung. Wer nur in Schwarz-Weiß-Mustern denken kann, wird die vielen Abstufungen des Lebens nicht erkennen können. Mehr noch: Das lichtvolle Weiß wird ihn früher oder später blenden und er wird nur noch schwarz sehen. Schwärze überall, die das Licht absorbiert, die Erkenntnis verdunkelt und die Angst, die der Verlust des Lichts auslöst, größer werden lässt. Wer so denkt, sieht überall den Herrscher der Finsternis am Werk. Der Geist dieser Welt, der Zeitgeist, wird zum Feind, weil das Licht nicht mehr gegenwärtig, sondern nur ein schwacher Schein aus der Vergangenheit ist.

Der Zeitgeist gehört in den Reden derer, die sich die Fähigkeit zur Differenzierung abgewöhnt haben, zum Feindbild par excellence. Der Zeitgeist kann nicht gut sein und im Neuen nichts Erstrebenswertes. Man gefällt sich dann in der kulturkritischen Attitude; man wähnt sich schon deshalb als intellektuell, weil man den Zeitgeist in sich ablehnt. Als wenn der Zeitgeist nicht das Kind der Zeiten ist, die als glorreich beschworen werden.


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kath 2:30 Dies DominiDies Domini – Zweiter Adventssonntag, Lesejahr B

In einem Tagesspiegel-Interview dieser Tage beschreibt Woody Allen seine Sicht auf die letzte Zukunft der Welt und jedes Einzelnen und antwortet auf die Frage, ob er an etwas Übernatürliches glaube:

„Nein, es gibt nur das, was wir vor uns sehen. Wir haben nur ein Leben und wenn es vorbei ist, ist es vorbei. Es gibt keinen Gott, keine Magie, kein tieferen Sinn im Universum. Eines Tages wird die Sonne ausbrennen und das Leben auf der Erde zu Ende sein. Alles, was Shakespeare geschrieben oder Beethoven komponiert hat, wird keine Rolle mehr spielen.“

Bei seiner anfänglichen Erklärung, er sei ein romantischer Realist, mag das der Journalist nicht glauben und meint, das sei aber sehr finster:

„Ja, die Welt ist sinnlos und nicht zu verstehen. Auf der anderen Seite sind meine Handlungen im Alltag alles andere als realistisch motiviert. Ich habe in meinem Leben sehr viele dumme Dinge gemacht, weil ich Situationen nicht realistisch eingeschätzt und meine Entscheidung danach ausgerichtet habe. Ich komme mir sehr intelligent vor, wenn ich über das große Ganze nachdenke, und ziemlich dumm, wenn ich mich in die Niederungen des Alltags begebe.“

Offenbar kann man eine zauberhafte und manchmal wundervoll romantische Sicht auf die Welt haben und doch sehr pessimistisch sein.

Ganz anders klingen die Lesungen des 2. Adventssonntages, wenn es bei Jesaja heißt, jedes Tal solle sich heben, jeder Berg und Hügel sich senken.


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kath 2:30 Dies DominiDies Domini – Erster Adventssonntag, Lesejahr B

Sanfte, wohltuende Klänge schweben durch den Kirchenraum. Die scharfen Kontraste und Konturen werden durch mildes Licht gemildert. Bunte Strahler tauchen das Kirchenschiff in ein mystisches Licht. Gott tut gut – das signalisiert die Wohlfühlatmosphäre. Nichts stört, nichts verstört. „Confitemini domino“ klingt es – mehr wispernd gehaucht denn gesungen – vierstimmig gesetzt ohne große Dissonanzen. Arg- und harmlos ist diese Liebe Gottes, vor dem man mit schief gelegtem Haupt knien kann, weil man nicht fürchten muss, dass er die offene Flanke des Halses treffen wird, die doch so verwundbar ist.

Das Glück der so Glaubenden ist mit Händen zu greifen. Die Kirche als Snoezelen-Raum macht das Glauben leicht. So erhebt sich die Seele zu Gott und lässt die bittere Wirklichkeit alleine zurück. Die frohe Botschaft fühlt sich gut an. Nichts ängstigt, nichts trennt. Reine Mystik – oder doch eher frommer Trug?

Der selbstgemachte Glaube liebt den Klang der Harmonie. Er liebt die Endorphine, deren Ausschüttung die fromme Atmosphäre verursacht. Nach diesem Glauben kann man süchtig werden. Aber wie jede Sucht flieht ein solcher Glaube der Wirklichkeit des Lebens.

Die Wirklichkeit des Lebens verträgt keinen heiligen Schein. Die Wirklichkeit des Lebens versagt sich einer oberflächlichen Harmonie. Die Wirklichkeit des Lebens scheint auf in dem Wort Gottes, das sich sperrig in den Weg des Glaubens stellt, so dass die bunte kontrastarme Harmonie ins Wanken gerät und der moderne Mystiker erschrocken zurückweicht: das soll frohe Botschaft sein? – um dann schnell festzustellen: Das ist nicht meins!

Gott hat dem Mystiker zu gehorchen wie weiland dem heiligen Pfarrer von Ars, der in einer Schrift über den Priester mit unverhohlenem Stolz konstatiert:


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kath 2:30 Dies DominiEin Wort zum Advent

Die Advents- und Weihnachtszeit mit ihrer vertrauten Mischung aus Eile und Besinnlichkeit steht wieder bevor. Es gehört mittlerweile wohl zum guten Ton, eine besinnliche Adventszeit anzumahnen – wohl wissend, dass gerade diese Zeit von eilend-freudigen Erwartung geprägt ist. Die vollen Innenstädte, die stressige Suche nach Geschenken und der Glühweinduft – sie alle gehören genauso in die Adventszeit wie der Weihrauch an der Krippe, in der am Heiligen Abend die Menschwerdung Gottes vergegenwärtigt wird. Wenn Gott Mensch wird, dann können wir Menschen nicht still stehen; wenn Gott Mensch wird, dann heißt es zur Krippe zu eilen wie damals in Bethlehem die Hirten. Und an Weihnachten wird die Stadt auch in diesem Jahr den Atem anhalten. Ein selten gekannte Stille wird sich am Heiligen Abend über die Stadt breiten. Es ist, als synchronisiere sich die Gesellschaft der Stadt über Konfessions- und Religionsgrenzen hinweg, um dann nach Weihnachten wieder in den Alltag zu gehen. In dieser Nacht wird Friede sein in Wuppertal.


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kath 2:30 Dies DominiDies Domini – Christkönigssonntag, Lesejahr A

Der Glaube ist eine Herausforderung, die mit Verstand bewältigt werden will. Wer die frohe Botschaft nicht bloß nachplappern, sondern verkünden will, der muss überzeugen können. Man kann aber nur dann überzeugen, wenn man selbst von dem überzeugt von dem ist, was man redet und tut. Überzeugung hingegen ist eine Haltung der Erkenntnis, eines Verstehens, das ohne Verstand nicht möglich ist.

Zu einer solchen Haltung gehört eine prinzipielle Offenheit für das Neue, das Kommende, das Streben nach tieferer Erkenntnis, die letztlich nichts anderes ist als ein Fortschreiten des Verstehens. Ein Glaubender, der nicht damit zufrieden ist, katechetische Sätze einfach auswendig zu lernen und phonetisch korrekt zu rezitieren, auch wenn das was der Mund spricht weder das Herz und noch weniger den Kopf erreicht haben, kann nicht anders als sich selbst immer wieder zu relativieren. Die Relativierung nimmt die Relation, also die Beziehung eines zu betrachtenden Gegenstandes zum Betrachter ernst. Mag auch der Gegenstand unveränderlich sein – der Betrachter ist es nicht. Er ist allein schon aufgrund seiner irdischen, raum-zeitlichen Existenz dem Gesetz von Werden und Vergehen unterworfen. Erfahrungen, die er in jungen Jahren noch nicht hatte, verändern seinen Blick. Ängste, die die Jugend noch nicht kennt, können ihn trüben, ein aus Geben und Nehmen gewachsenes Vertrauen in das Leben können ihn weiten. Erkenntnis hat man daher nicht, Erkenntnis wächst. Selbst die Erkenntnis der absoluten Wahrheit ist also relativ, wird sie doch vom Blickwinkel, von der Haltung des Erkennenden, seinen Vorerfahrungen, seinen Ängsten und Hoffnungen bestimmt. Die Wahrheit bleibt, die Methode, der Weg, sie zu finden, ist hingegen relativ.

Es ist also wenig verwunderlich, wenn in der vergangenen Woche zu lesen war, Papst Benedikt XVI habe einen Aufsatz, den er 1972 geschrieben hatte, über vierzig Jahre später mit anderen Augen sieht. Der Vorgang allerdings erregt deshalb großes Aufsehen, weil er sich mit der Frage der Unauflöslichkeit der ehe befasst. Josef Ratzinger wagt 1972 den Versuch,


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kath 2:30 Dies DominiDies Domini – 33. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr A

Die neutestamentlichen Texte dieses Sonntags führen uns zwei sehr wichtige „Kompetenzen“ eines jeden Lebens vor Augen: Wachsamkeit und verantwortungsvoller Umgang mit den eigenen Fähigkeiten.

Das Evangelium, entnommen aus dem Matthäusevangelium, berichtet uns das bekannte Gleichnis von den Talenten, die der Herr einem jedem gibt und mit denen er „wirtschaften“ soll. Im Gleichnis sind die Talente Geldstücke, die von zwei der drei Diener verdoppelt werden, während der Abwesenheit ihres Herrn, von einem Diener aber vergraben und damit letztlich unnütz gemacht werden. Dieses Verhalten – das vergraben – wird streng bestraft:

„Werft den nichtsnutzigen Diener hinaus in die äußerste Finsternis! Dort soll er heulen und mit den Zähnen knirschen“ (Matthäus 25,30).

Wenn wir dieses Gleichnis heute hören kommt uns häufig eine andere Bedeutung des Wortes „Talent“ in den Sinn, nämlich diejenige, dass mit diesem Wort die besonderen Fähigkeiten eines Menschen gemeint sind, die ihn besonders auszeichnen.
In der Lesung aus dem ersten Thessalonicherbrief geht es um die Aufmerksamkeit und die Wachsamkeit beim Warten auf den Tag des Herrn.

„Darum wollen wir nicht schlafen wie die anderen, sondern wach und nüchtern sein“ (1 Thessalonicher 5,6).


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kath 2:30 Auf ein Wort LogoDie Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat den bayerischen Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm zum Ratsvorsitzenden gewählt. Als römisch-katholischer Christ gratuliere ich zu dieser Wahl. Der neue Ratsvorsitzende betont, die Kirche solle nicht mit musealem Kult und abgehobenen Zukunftsträumen der gesellschaftlichen Wirklichkeit entfliehen und sich nicht ins Private zurückziehen.

Damit kann sich auch ein römischer-katholischer Christ identifizieren. Die Päpste von Johannes XXIII bis zu Franziskus haben immer wieder daran erinnert, dass die Kirche kein Museum und Christen keine Statuen seien.

Das sind Worte, die konfessionsübergreifend immer wieder gerne zitiert werden. Es sind gute und richtige Worte. Worte, die Geschwätz bleiben, wenn sie nicht zur Tat werden.


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