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kath 2:30 Dies DominiDies Domini – Sonntag in der Weihnachtsoktav/Fest der Heiligen Familie, Lesejahr A

Unruhig sind die Zeiten, unruhig waren sie wohl immer. Kann sich jemand daran erinnern, wann die Zeiten einmal ruhig waren? Das Weihnachtsfest vor wenigen Tagen bedeutete für die eine oder den anderen vielleicht eine kleine Zäsur. Die Läufte der großen Konflikte in der Welt hat das Fest auch in diesem Jahr nicht angehalten: Russland zeigt auch an Weihnachten keinen Anstand und bombardiert zivile Infrastruktur und Wohngebäude, in Nigeria bangen Christen weiter um ihr Leben, im Sudan wird weiter gestorben und auch im Nahen Osten ist die Lage weiter prekär. Besonders hier wird Weihnachten von nicht wenigen auch im Westen instrumentalisiert. Da wird Jesus mal schnell zum Palästinenser erklärt – wohl weil der Geburtsort Bethlehem heute im Bereich der von der palästinensischen Autonomiebehörde verwalteten Gebieten, der sogenannten Zone A, liegt. Auch gibt es Weihnachtskarten, auf denen der neugeborene Jesus in Trümmern liegend in eine Kufija gewickelt liegt. Was auch immer die Absender damit sagen wollen – sie berauben Jesus jener Identität, die von nicht wenigen Palästinensern radikal in Frage gestellt wird. Nicht nur, dass es zu Zeiten Jesu keine Palästinenser gab, sondern bestenfalls eine von den Römern benutzte geografische Bezeichnung; dieser Jesus wurde eben auch als Jude geboren, als Jude erzogen und folgte, nach allem, was bekannt ist, auch die Thora, die Weisung JHWHs. Sicher konnte er mit anderen – im Neuen Testament werden Pharisäer und Sadduzäer sowie Schriftgelehrte erwähnt – über die Interpretation der Thora. Das alles war aber typisch jüdisch. Das Neue Testament erwähnt auch die in der Nachbarschaft ansässigen Völker: die Philister an der Küste, die Amalekiter im Süden, den Libanon und Syrien im Norden, sowie die Kanaaniter. Araber, auf die sich die heutigen Palästinenser zurückführen, finden sich bestenfalls in dem Bereich, den man damals die „Araba“ nannte, das Land östlich des Jordan im Bereich des heutigen Jordanien. Das Evangelium vom Sonntag in der Weihnachtsoktav, dem Fest der Heiligen Familie im Lesejahr A, erwähnt außerdem noch Ägypten als Fluchtort der jungen Familie. Interessanter aber ist in diesen Zeiten, dass Matthäus, der sein Evangelium wahrscheinlich in Syrien verfasst, die Zielangabe für die Rückkehr der Familie nach dem Ende der Gefährdung, die von Herodes ausging, präzise angibt:

„Als Herodes gestorben war, siehe, da erschien dem Josef in Ägypten ein Engel des Herrn im Traum und sagte: Steh auf, nimm das Kind und seine Mutter und zieh in das Land Israel; denn die Leute, die dem Kind nach dem Leben getrachtet haben, sind tot. Da stand er auf und zog mit dem Kind und dessen Mutter in das Land Israel. Als er aber hörte, dass in Judäa Archeláus anstelle seines Vaters Herodes regierte, fürchtete er sich, dorthin zu gehen. Und weil er im Traum einen Befehl erhalten hatte, zog er in das Gebiet von Galiläa und ließ sich in einer Stadt namens Nazareth nieder.“ (Mt 2,19-23)

Israel und Galiläa – das sind die Bezeichnungen, die im 1. Jahrhundert n.d.Z. für das Land, in dem Jesus wirkte, wohl üblich waren.


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kath 2:30 Dies DominiEs sind nur noch wenige Tage bis Weihnachten. Dann feiert die Christenheit die Geburt eines jüdischen Kindes. Das Kind wird heranwachsen, erwachsen werden, das Wort Gottes in Wort und Tat verkünden, sich mit den Mächtigen seiner Zeit anlegen – und am Kreuz sterben. Was an Weihnachten beginnt, scheint an Karfreitag zu scheitern. Wenige Tage nach seinem Fluchtod werden Menschen aus seinem Jüngerkreis erfahren und bezeugen, dass er von den Toten auferstanden ist. In der gottgewirkten Auferstehung des gottverlassen am Kreuz Gestorbenen erkennen Christen, dass sich Gott in Jesus selbst offenbart hat. Von hier aus feiern Christen Weihnachten als Fest der Menschwerdung Gottes. Hier geschieht Großes: Gott begibt sich in das menschliche Scheitern, um aus dem Scheitern Hoffnung wachsen zu lassen. Das darf trotz des lieblichen Lichterglanzes und der festlichen Friedensseligkeit nicht übersehen werden: Wir feiern auch in diesem Jahr Weihnachten in unheilen Zeiten.

In der römisch-katholischen Kirche wird in der Christmette der Heiligen Nacht aus dem Propheten Jesaja gelesen. Der Beginn der Lesung ist programmatisch:


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kath 2:30 Dies DominiDies Domini – Erster Adventssonntag, Lesejahr A

Es ist wieder Advent. Alle Jahre wieder rufen nicht wenige zur Besinnung auf; der Advent sei eben eine stille Zeit. Andere hingegen erfreuen sich am Trubel der Weihnachtsmärkte und eilen durch die Innenstädte (oder die digitalen Highways), um am Heiligen Abend im Kreis der Liebsten nicht mit leeren Händen da zu stehen. Weil beides so nicht zusammenpasst, bemühen sich viele Verfechter einer selbsterdachten adventlichen Spiritualität, Tipps zur Ruhe in der Hektik zu geben – Tipps, die viele gar nicht benötigen, weil sie einfach die schöne trubelige Vorweihnachtszeit genießen wollen. Wo steht eigentlich geschrieben, dass der Advent eine Zeit der Ruhe sein muss?

Tatsächlich scheint der Advent eher eine Zeit der Ambivalenz zu sein. Von seiner Prägung her ist er in der Tat eine Zeit der Vorbereitung auf das Fest der doppelten Ankunft Jesu Christi: Zum einen der Vergegenwärtigung seiner Geburt, zum anderen aber auch seiner erhofften Gegenwart. Dementsprechend sind die biblischen Texte in der Adventszeit auch von Aufrufen zur Wachsamkeit geprägt, zum Aufbruch, zur Eile. Ist das nicht bemerkenswert? Während immer wieder bis zur Besinnungslosigkeit zur Ruhe gemahnt wird, singen die adventlichen Lieder und Texte von Aufbruch und Tatkraft – und das nicht selten in scheinbarer Widersprüchlichkeit.


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kath 2:30 Dies DominiWeihnachten war schon einmal friedlicher. Für nicht wenige dürfte der Glühwein in diesem Jahr einen bitteren Beigeschmack haben. Der Herbst der unerfüllten Reformen weicht einem Winter der Herausforderungen. Die Diskussion um die Renten, das soziale Pflichtjahr (für alle), die angedachten Kürzungen der Inklusionspauschale, den Konflikten im Nahen Osten, dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine, dem Genozid im Sudan, der Christenverfolgung in Nigeria – all das kann einem die weihnachtliche Stimmung reichlich verhageln. Wie soll man in diesem Jahr bei all den Krisen und Konflikten Weihnachten feiern? Was glauben Sie denn?

Vielleicht gehört es zu den größten Illusionen der Menschheit, der Advent sei eine stade Zeit der Gemütlichkeit. Wer am 1. Advent einen römisch-katholischen Gottesdienst besucht, wird möglicherweise reichlich verstört sein ob der herausfordernden Worte, die dort aus dem Munde Jesu zu vernehmen sind:

„Wie es in den Tagen des Noach war, so wird die Ankunft des Menschensohnes sein. Wie die Menschen in jenen Tagen vor der Flut aßen und tranken, heirateten und sich heiraten ließen, bis zu dem Tag, an dem Noach in die Arche ging, und nichts ahnten, bis die Flut hereinbrach und alle wegraffte, so wird auch die Ankunft des Menschensohnes sein. Dann wird von zwei Männern, die auf dem Feld arbeiten, einer mitgenommen und einer zurückgelassen. Und von zwei Frauen, die an derselben Mühle mahlen, wird eine mitgenommen und eine zurückgelassen.“ (Mt 24,37-41)

Die Sintflut gehört zu den großen Urkatastrophen. Sie ist der Mythos in der Bibel, der die Frage beantwortet, warum Gott nicht eingreift, um das Leid in der Welt zu verhindern und das Böse zu vernichten. Mit der Sintflut hat er das getan – und nichts blieb übrig. Das ist ja die Frage, wer und was so wenig böse ist, dass die Vernichtung überstanden würde. Wer kann für sich in Anspruch nehmen, dann übrig zu bleiben?


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kath 2:30 Dies DominiDie Straßen waren laut. Das Geschrei war groß. Man ging für den Frieden in Palästina auf die Straße und rief Parolen, die die Existenz Israels in Frage stellten. Nichts weniger meint der Ruf „From the River to the Sea …“. Israel, dem am 7. Oktober 2023 ein genozidales Massaker der Hamas widerfuhr, dem wahllos 1.200 Menschen zum Opfer fielen und 250 Menschen als Geiseln entführt wurden, ist schuld. Israel scheint immer schuld zu sein. Die Art des Massakers war von Vernichtung und Auslöschungswillen geprägt. Wer Babys tötet, Männer und Frauen genital verstümmelt und wahllos Menschen allein deshalb tötet, weil sie Juden sind, hat die Vernichtung eines Volkes im Sinn. Wie bitte soll man als Staat auf ein solches Massaker reagieren? Viele scheinen zu wissen, was unverhältnismäßig an der Reaktion Israels war. Niemand aber sagt, wie eine verhältnismäßige Reaktion aussähe.

Die bestialische Untat der Hamas hat das eigene Volk in tiefes Leid geführt und zur Verwüstung des eigenen Landes geführt. Jetzt, endlich, sind die Geiseln frei – und die Waffen ruhen. Ist jetzt schon Friede in Gaza? Wohl kaum! Die selbst ernannten Gotteskrieger marodieren durch die Gebiete, aus denen sich Israel zurückgezogen hat. Sie töten und richten öffentlich ohne jedes Verfahren Gegner hin. Erstaunlich, wie viele Zivilisten auf den grausamen Videos zu sehen sind. Erstaunlich auch, wie viele Kinder da zuschauen. Sieht so das freie Palästina aus? Warum ist es still geworden auf den Straßen? Warum ist der Protest verstummt? Ist es ok, wenn die Hamas wahllos tötet und dabei ruft, Gott sei groß?


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kath 2:30 Dies DominiDies Domini – 27. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr C

Es sind unruhige Zeiten. Wieder einmal. Oder gab es einmal Zeiten, die nicht unruhig und von Sorgen geprägt waren? Es sind nicht nur die großen Plagen der Welt, die uns die Nachrichten tagtäglich oder sogar stündlich in die digitalen Timelines oder durch die Fernseher in die Wohnzimmer spülen. Das ganze Unheil der Welt kommt uns so nahe. Dabei hält das eigene Leben doch schon ein gerüttelt Maß an Krisen bereit: Krankheiten, Sorgen um die Kinder, Beziehungskrisen, die Pflege älterer Angehöriger – das Leben könnte anders schön sein.

Es gibt viele Strategien, sich von den Herausforderungen, die das Leben unausweichlich bereithält, zu schützen. Das Ignorieren von Nachrichten, Flucht vor der Weltwirklichkeit in Tagträume, die Fokussierung auf das Schöne der Kultur; Glaubende suchen außerdem nicht die Entlastung durch Delegation im Gebet: Gott möge doch endlich helfend eingreifen!

Eine ähnliche Situation liegt auch dem Evangelium vom 27. Sonntag im Jahreskreis des Lesejahres C zugrunde. Sie findet sich im Lukasevangelium im unmittelbar vorhergehenden Absatz. Dort spricht Jesus zu seinen Jüngern:

„Es ist unvermeidlich, dass Ärgernisse kommen. Aber wehe dem, durch den sie kommen! Es wäre besser für ihn, man würde ihn mit einem Mühlstein um den Hals ins Meer werfen, als dass er für einen von diesen Kleinen zum Ärgernis wird. Seht euch vor! Wenn dein Bruder sündigt, weise ihn zurecht; und wenn er umkehrt, vergib ihm! Und wenn er sich siebenmal am Tag gegen dich versündigt und siebenmal wieder zu dir kommt und sagt: Ich will umkehren!, so sollst du ihm vergeben.“ (Lk 17,1-4)

Es ist unvermeidlich, dass Ärgernisse kommen – so ist das Leben. Es gibt in dieser raum-zeitlichen Existenz, die – eben, weil sie raum-zeitlich ist – von Werden und Vergehen geprägt ist, immer Ärgernisse, Herausforderungen, ja, auch das Leid, das Menschen subjektiv empfinden, scheint Teil der Schöpfung zu sein wie wir sie kennen. Heißt Jesus das Leid gut? Mitnichten, denn er verflucht den, durch den sie kommen. Wer aber ist das?


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kath 2:30 Dies DominiDie Welt ist krank. Die gewohnte Ordnung ist aus den Fugen geraten. Der russische Angriff auf die Ukraine und der nun schon dreieinhalb Jahre währende Krieg, der durch den genozidalen Angriff der Hamas auf Israel ausgelöste Krieg in Gaza, Luftraumverletzungen durch Russland, hybride Angriffe auf die zivile Infrastruktur oder die geballte Straßenmacht der Schreihälse, die manchen Politiker das Rückgrat erweichen … was gilt noch in Zeiten wie diesen, denen der Einzelne nur noch mit geballter Ohnmacht gegenüber steht? Die einen flüchten sich in utopische Appelle, andere sehnen sich nach großen Führern, die einen von der Eigenverantwortung entlasten, wieder andere ballen die ohnmächtigen Fäuste zum Gebet. Ja wenn das Beten sich lohnen würde … warum tut der angerufene Gott denn nichts? Was glauben Sie denn?

Ich bitte Sie als Leserinnen und Leser um Verständnis, wenn ich meine theologische Expertise auf das Gebet richte. Manch einer behauptet ja, das Gebet sei für Glaubende notwendig wie das Atmen. Aber was ist Beten überhaupt? Paulus scheint diese Auffassung zu bestätigen, wenn er die Thessalonicher auffordert:

„Betet ohne Unterlass!“ (1 Thess 5,17)

Meint er das ernst? Soll man sein Leben kniend mit gefalteten Händen verbringen?

Für Jesus von Nazareth ist die Sache klar. Für ihn ist Beten keine Sache vieler Worte. Man soll nicht plappern,


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kath 2:30 Dies Domini„Wir schaffen das!“ – der Satz, den die frühere Kanzlerin Angela Merkel während der Bundespresskonferenz am 31. August 2015 sprach, ist in die Geschichte eingegangen. Sie äußerte sich im Hinblick auf die zunehmende Aufnahme von Flüchtlingen angesichts der sich abzeichnenden humanitären Katastrophe an den Grenzen. „Wir schaffen das!“ – dieser Satz wird von vielen bis heute als naiv kritisiert und als Ursache des zunehmenden Erfolgs der AfD dargestellt. Andere hingegen sehen in ihm eine mutige und selbstbewusste Aussage, die sich der eigenen Verantwortung stellt angesichts der humanitären Herausforderung um die eigene Stärke weiß. Dabei ist er so oder so aus dem Zusammenhang gerissen. Tatsächlich sagte sie: „Ich sage ganz einfach: Deutschland ist ein starkes Land. Das Motiv, mit dem wir an diese Dinge herangehen, muss sein: Wir haben so vieles geschafft – wir schaffen das! Wir schaffen das, und dort, wo uns etwas im Wege steht, muss es überwunden werden, muss daran gearbeitet werden. Der Bund wird alles in seiner Macht Stehende tun – zusammen mit den Ländern, zusammen mit den Kommunen -, um genau das durchzusetzen.“ Das klingt nicht nur nicht naiv. Es fordert auf, sich tatkräftig einer menschlichen Herausforderung zu stellen. Gerade einer Kanzlerin, deren politische Heimat eine Partie war, deren Name das „Christlich“ betont voranstellt, darf man abnehmen, dass sie sich christlicher Werte verpflichtet weiß – Nächstenliebe und der Zuwendung zu den Schwachen und Geflüchteten. Was glauben sie denn?


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kath 2:30 Dies DominiDies Domini – 21. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr C

„Wort des lebendigen Gottes“ – mit dieser Formel werden die Lesungen beendet. Die Gemeinde antwortet mit „Dank sei Gott“. Wie bei Formeln üblich, stellt sich nach einer gewissen Zeit ein ritualisierter Automatismus ein. Dabei beinhaltet die Formel eine Herausforderung: Das Wort Gottes soll nicht nur gehört, sondern ins Leben gebracht werden. Es soll Gestalt annehmen. Das nämlich ist das Besondere am christlichen Glauben, das er streng genommen eben keine Buchreligion ist. Die Bibel wird sicher als Heilige Schrift verehrt. Das in ihr überliefert Wort Gottes aber besteht nicht aus schwarzen Strichen auf weißem Grund, nicht aus toten Buchstaben, wie Paulus im 2. Korintherbrief sagt, sondern soll ins Herz der Glaubenden eingeschrieben werden (vgl. 2 Kor 3,3). Ultimativ wurde es Fleisch in Jesus Christus. Das Wort Gottes soll aber immer neu Gestalt annehmen. Das ist wohl der tiefere Sinn, wenn Johannes im Prolog seines Evangeliums bekennt:

„Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt.“ (Joh 1,14)

Da, wo die Einheitsübersetzung von 2016, die auch in der deutschsprachigen Liturgie in den Schriftlesungen verwendet wird, von „wohnen“ spricht, verwendet der altgriechische Urtext den Begriff „σκηνοῦν“ (gesprochen: skenoûn), der wörtlich „zelten“ heißt. Das Wort Gottes ist also gewissermaßen mobil und unterwegs. Es lässt sich nicht einsperren. Es ist eben lebendig.


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kath 2:30 Dies DominiEine alleinerziehende Frau kämpft sich durch. Der Ehemann ist früh verstorben. Das Kind zieht sie alleine groß. Es reicht kaum zum Leben. Also tritt sie den Marsch durch die Institutionen an – ein echtes Himmelfahrtskommando. Sozialhilfe, Wohngeld, Kindergeld usw. usw. Katja Robinson, die ehemalige Leiterin des Sozialamtes Köln hat die Abläufe ihres Zuständigkeitsbereiches analysiert. Sie fand heraus, dass eine imaginäre alleinerziehende Frau, sie nennt sie Josefine, bis zu 18 verschiedene Stellen ansteuern muss, die über das ganze Stadtgebiet verteilt waren. Terminsuche und Wartezeiten machen das zu einem Vollzeitjob. Hinzu kommt, dass viele Stellen immer wieder dieselben Unterlagen in Kopie vorgelegt bekommen möchten: Einkommensnachweise, Sozialhilfe- oder Rentenbescheide, Ausweise … und immer wieder Formulare, die selbst manche in den Behörden Mitarbeitenden überfordern. Das alles muss sie alleine stemmen und „nebenbei“ noch ihr Kind betreuen. Wie soll diese Frau aus dieser bürokratischen Hölle herausfinden? Was glauben Sie denn?


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