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kath 2:30 Dies DominiDas Wesen  der Gemeinschaft der Jesusjünger, die man auch die Kirche nennt, besteht in der Verkündigung. Wo die Kirche aufhört, zu verkünden, gerät ihre innere Mitte aus dem Blick. Erst, wenn die Kirche die Botschaft des Jesus von Nazareth in die Welt trägt, erfüllt sie den ureigenen Grund ihres Daseins. Nicht umsonst stellt  die am 5.  Juli 2013 veröffentlichte „Vierhändeenzyklika“ „Lumen fidei“ fest:

„Der Glaube ist keine Privatsache, keine individualistische Auffassung, keine subjektive Meinung, sondern er geht aus einem Hören hervor und ist dazu bestimmt, sich auszudrücken und Verkündigung zu werden.“ (Lumen fidei, Nr. 22)

Es ist eine bemerkenswerte Enzyklika. Bemerkenswert deshalb, weil sie von Papst Benedikt XVI begonnen und von Papst Franziskus fortgeführt und vollendet wurde. Bemerkenswert weiterhin, weil Benedikt XVI durch seinen Rücktritt einer Veröffentlichung des von ihm entworfenen Lehrschreibens zuvorgekommen ist (was den Rücktritt im Nachhinein erneut außergewöhnlich erscheinen lässt). In gewisser Weise kommt  der Pontifikat Bendikts XVI jetzt erst endgültig zum Abschluss. Das Lehrschreiben ist an sich damit ein Zeichen für die Verkündigung, die immer in der Spannung von Kontinuität und neuer Akzentsetzung steht:

„Er [Benedikt XVI] hatte eine erste Fassung einer Enzyklika über den Glauben schon nahezu fertig gestellt. Dafür bin ich ihm zutiefst dankbar. In der Brüderlichkeit in Christus übernehme ich seine wertvolle Arbeit und ergänze den Text durch einige weitere Beiträge. Der Nachfolger Petri ist ja gestern, heute und morgen immer aufgerufen, ‚die Brüder zu stärken‘ in jenem unermesslichen Gut des Glaubens, das Gott jedem Menschen als Licht für seinen Weg schenkt.“ (Lumen fidei, Nr. 7)

Eine Enzyklika, verfasst von zwei Päpsten, das könnte und sollte stilprägend werden. Es entspricht einer biblischen Tradition, die im Hintergrund des Evangeliums vom 14. Sonntag im Jahreskreis des Lesejahres C steht. Lukas berichtet dort von der Aussendung der Zweiundsiebzig. Sie sollen die Botschaft vom nahen Reich Gottes in Wort und Tat – gewissermaßen wie er selbst – verkünden. Sie sollen Kranke heilen und das Wort Gottes ausrufen.


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logisch!logisch!, die Zeitung der Katholischen Citykirche Wuppertal.

Urbi et Orbi – der Stadt und dem Erdkreis ist auch diese logisch!-Ausgabe gewidmet. Stadt und Welt gehören zusammen. Der Beitrag „Die Stadt“ nimmt das Phänomen der Stadt aus gesellschaftlicher und kirchlicher Perspektive in den Blick. Er geht der Frage nach, wie die Stadt lebendig werden kann. Dass dazu das soziale Engagement der Bürgerinnen und Bürger unverzichtbar ist, darauf machen der Beitrag von Janine Kusterka aufmerksam, während sich Eduard Urssu mit den negativen Folgen der Korruption auseinandersetzt. Weil diese jedes Sozialwesen gefährdet, müssen die Städte wachsam sein. Wuppertal hat hier bereits jetzt eine Vorbildfunktion für andere. Gregor Elsbeck stellt schließlich aus dem Anlass des geplanten Ausbaus der Cityarkaden die Frage nach der Weitsicht der Stadtentwicklung.
Der Beitrag des in Mexiko lebenden und aus Wuppertal stammenden Journalisten Øle Schmidt weitet den Blick von der Stadt in die Welt. Er berichtet in einer Collage aus Reportage, Kommentar und politischer Stellungnahme davon, wie der neu Papst aus Lateinamerika auf dem Kontinent seiner Herkunft wahrgenommen wird. Es ist ein unerwartetes, zugleich aber spannendes Bild, das dort entworfen wird.
Die neue Ausgabe von logisch! bietet noch mehr. Aber lesen sie selbst, von der Stadt und dem Erdkreis, vor allem aber von den Menschen, die auf der Suche nach einem gelingenden Leben sind.www.logisch-zeitung.de

 

logisch! als PDF-Download (1,5 MB), für die Ansicht auf dem Monitor,
oder als PDF-Download (9 MB), für den Ausdruck optimiert.


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In Episode 24 hören sie einen Beitrag von Dr. Werner Kleine zum Thema „Braucht Gott Opfer?“. Sie hören einen Mitschnitt vom 25. Juni 2013 im Rahmen der Veranstaltung „Stolpersteine des Glaubens“ aus dem Pfarrheim Hl. Kreuz in Bonn.

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kath 2:30 Dies DominiEs ist eine radikale Situation, die das Evangelium vom 13. Sonntag im Jahreskreis des Lesejahres C berichtet. Die Anfangszeit war geprägt von großen Erfolgen. Die Speisung der Fünftausend (Lukas 9,10-17) aber auch die Erfahrung der besonderen Vollmacht Jesu, wie sie sich etwa in der Stillung des Sturmes auf dem See (Lukas 8,22-25) oder der Heilungen des Besessenen von Gerasa (Lukas 8,26-39) und der Tochter des Jaïrus (Lukas 8,40-56) erweist, dürften zu einer geradezu euphorischen Stimmung beigetragen haben. Der Ruf des Wundertäters hat sich verbreitet und Nachahmer gefunden (vgl. Lukas 9,49-50). Aber schon damals war die Halbwertzeit des Ruhmes kurz. Schon bald nach dem euphorischen Beginn, den die Exegeten den galiläischen Frühling nennen, folgt die Ernüchterung: Man nimmt die Jesusjünger in Samarien nicht auf. Jesus befindet sich auf dem Weg aus der galiläischen Provinz in die Metropole, in der das jüdische Herz schlägt, nach Jerusalem. Hier wird er zeigen, wer er wirklich ist. Hier und nirgendwo anders muss es sich erweisen – in dieser Stadt, in der der Tempel steht. Auf dem Zion und sonst nirgends soll die Herrlichkeit Gottes aufscheinen. Deshalb muss Jesus nach Jerusalem. Nur dort kann er seine Mission zu erfüllen.

Um von Galiläa nach Jerusalem in Judäa zu gelangen muss er Samarien durchqueren. Sicher, das zwischen Galiläa und Judäa gelegene Samarien ist den Nachbarprovinzen nicht freundlich gesinnt. Aber einen, über dessen außergewöhnliche Taten man auch hier gehört haben dürfte, sollte man doch mit Spannung erwarten. Aber nichts dergleichen geschieht. Die Jünger sind erbost. Sie wollen wie weiland der Prophet Jona unter dem Rizinusstrauch den Untergang Ninives zu erleben erhoffte nun Feuer vom Himmel auf die ungastlichen Städte fallen sehen. Eine kurze intensive Episode. Einen himmlischen Impuls. Ein abermaliger Beweis der besondere Kräfte dieses Mannes, den Petrus wenige Verse zuvor als Messias, also Gesandten Gottes bekannt hatte (vgl. Lukas 9,18-22).


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kath 2:30 Dies DominiEs wird nicht still um diesen Papst aus Lateinamerika. Kaum ein Tag vergeht, ohne dass die Medien von neuen ungeheuerlichen Selbstverständlichkeiten berichten. Und gerade das macht diesen Papst schon nach nur 100 Tagen zu einem Segen für die Kirche: Er fordert in Wort und Tat zum Selbstverständlichen auf. Weil das nur dann Sinn macht, wenn das bisher nicht geschah (und immer noch nicht geschieht!), wirft das einen beschämenden Blick auf das Innenleben der Kirche. Denn der Papst fordert das Selbstverständliche nicht als Erleichterung, sondern als Herausforderung!

Alleine das straft all diejenigen Lügen, die bisher behaupteten, der neue Papst sei eigentlich wie der Alte. Das Handeln dieses neuen Bischofs von Rom ist zumindest substantiell verschieden. Was die Lehre betrifft, kann man noch keine Aussagen machen, denn es liegen noch keine lehramtlichen Äußerungen vor. Regiert da bei denen, die wie die Unken rufen, vielleicht doch die Angst vor dem Selbstverständlichen? Sind wir Christen vielleicht doch einfach nur Menschen, die nicht allein aufgrund subjektiver Frömmigkeit schon von der Bürde des alltäglich Menschlichen enthoben sind? Der neue Bischof von Rom wird einer solchen Haltung jedenfalls nicht zustimmen können. Bevor mit den Menschen gebetet wird, muss man ihnen zu essen geben. Gratia supponit naturam. Wer des Menschen Los nicht ernst nimmt und sich zu Gott abwendet, hat die Fleischwerdung Gottes nicht verstanden. Er hat nicht verstanden, dass nur der Jesu Jünger sein kann, wer sich selbst verleugnet, täglich sein Kreuz auf sich nimmt und ihm nachfolgt (vgl. Lukas 9,23). Nicht umsonst mahnt Jesus deshalb am Schluss des Evangeliums, das am 12. Sonntag im Jahreskreis des Lesejahrs C verkündet wird:


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kath 2:30 Dies DominiManche Gerüchte halten sich auch in der katholischen Überlieferungsgeschichte unausrottbar. Was einmal geglaubt wurde, scheint unantastbar zu sein. Ob das Geglaubte auch wahr ist, wird nicht hinterfragt. Dabei geht es nicht um den Kern des Glaubens, wie er in den vier großen frühchristlichen ökumenischen Konzilien formuliert wurde. Der Streit entbrennt vielmehr um Glaubensinhalte, die in der Tradition der Kirche entstanden sind. Dazu gehört auch die Person der Maria Magdalene, die im 2. Vers des 8. Kapitel erstmalig die Bühne des Lukasevangeliums betritt. Wer am 11. Sonntag im Jahreskreis C das Glück hat, dass der Verkünder des Evangeliums die Langfassung wählt, wird diese Szene zu hören bekommen.

Das Evangelium des 11. Sonntags im Jahreskreis C ist ein Lehrstück der Tradition. Die Langfassung fast zwei Einzelerzählungen zusammen. Der erste Teil erzählt davon, wie Jesus zu Gast im Hause eines Pharisäers ist, als eine stadtbekannte Sündern zu ihm tritt, um ihn zu Salben und seine von ihren Tränen benetzten Füße mit ihren Haaren zu trocknen. Auf die Frage des Pharisäers, wie er sich denn von dieser offenkundigen Sündern berühren lassen könne, folgt ein belehrendes Gleichnis, das zu der Erkenntnis führt, dass Gott vor allem den liebt, der seine Sünde erkennt und zu Gott umkehrt. Das Ausmaß der Sünde ist dabei nicht irrelevant, denn Gottes Liebt scheint von der Größe der Schuld des Umkehrenden abzuhängen. Wenn schon Gottes Liebe nicht an der Schuld zerbricht, wie können dann Menschen einander das Vergeben der Schuld verweigern. So endet der erste Teil des Evangeliums auch folgerichtig damit, dass Jesus der Sünderin die Schuld vergibt – ohne Beichte, einfach so!


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ANMERKUNG: Wir bitten die Tonprobleme zwischen Minute 3 und 6 zu entschuldigen.

Raúl Vera ist Bischof im nordmexikanischen Saltillo, etwa 300 Kilometer von der Grenze zur USA entfernt. Er ist ein international renommierter Menschenrechtler, dessen Engagement für Minderheiten und Menschen ohne Stimme mit dem Vorschlag für den Friedensnobelpreis gewürdigt wurde.
Bischof Raúl Vera hat in Saltillo eine Herberge für Migranten gegründet, die auf ihrem Weg von Mittelamerika in die USA vielfältigen Gefahren ausgesetzt sind.
Vera lebt gefährlich in Mexiko, da er es nicht scheut, die Drogenkartelle zu kritisieren, aber auch die Regierung der Korruption und Gewalt beschuldigt.

Das Interview mit Bischof Raul Vera ist Auftakt eines neuen journalistischen Formats der Citykirche Wuppertal. Es trägt den Titel »Unser Mann in Lateinamerika«, veröffentlicht wird es online unter www.logisch-zeitung.de.

Nach der Wahl von Franziskus, dem ersten Papst aus Lateinamerika, berichtet der Journalist Øle Schmidt aus dessen Heimatkontinent.
Der ehemalige Wuppertaler hat Deutschland vor dreieinhalb Jahren verlassen und lebt nun im südmexikanischen San Cristobal de Las Casas. Künftig wird er von der theologischen, sozialen und politischen Realität in Lateinamerika erzählen – in Audioreportagen, Printinterviews und Fotostrecken. Lateinamerika ist nicht nur die Heimat des neuen Papstes, sondern auch der Kontinent mit den meisten Katholiken weltweit.


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kath 2:30 Dies Domini„Es sprach der Graf von Réaumur, ich hass‘ Euch wie die Schande –
Dient nur dem Celsio für und für – Ihr Apostatenbande!
Im Winkel König Fahrenheit hat still sein Mus gegessen:
„Ach, sie war doch schön die Zeit, da man nach mir gemessen.““

Mit diesen beiden Alternativen beschreibt Christian Morgenstern zwei Möglichkeiten, auf die Zumutung des eigenen Bedeutungsverlusts zu reagieren: mit Zorn und Hass wie Graf Réaumur, oder mit melancholischem Rückzug in den Winkel der Nostalgie. Beides Verhaltensweise, wie wir sie auch heute in unserer Kirche wahrnehmen können, manchmal sogar in beiden Varianten zugleich: Papst Benedikt hielt Marktl am Inn in den zwanziger Jahren für ein Abbild des Himmels und konnte sich zugleich nicht genug daran tun, gegen die moderne Welt zu wettern und sie als gottlos und moralvergessen zu charakterisieren. Und auch mit dieser Reaktion auf die moderne Welt wird uns etwas zugemutet. Die Kirche ist aber nun einmal dazu verdammt und begnadigt, sich zu wandeln (E. Salmann) und man kann unsere Zeit mit ihrem Verrinnen aller kirchlichen Bedeutung für unsere Gesellschaft durchaus als „Zumutung“ charakterisieren. Wie soll oder kann man denn sinnvoll reagieren auf diese Zumutung?


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kath 2:30 Dies DominiAuch nach 2000 Jahren christlicher Glaubens- und Theologiegeschichte mangelt es vielen noch an einem grundlegenden Vertrauen in die barmherzige Liebe Gottes. Glaube, so scheint es, wird von den Frommen als Fürwahrhalten von Lehrsätzen verstanden. Diese Wahrheit wird in sich nicht hinterfragt. Sie ist objektiv gegeben, gewissermaßen vom Himmel gefallen. Deshalb scheint es auch aus dieser Sicht auch zu reichen, diese Wahrheitssätze in Katechismen zu sammeln und auswendig zu lernen. Sie zu verstehen ist dann nicht relevant. Das Evangelium zu verkünden ebenso wenig. Allein die korrekte Wiedergabe der Lehrmeinung zählt. Wer das nicht glaubt: ἀνάθημα ἔστω (anathema esto) – der sei verflucht!

Das Anathem – es steht am Ende vieler lehramtlicher Definitionen, die Konzilien hervorgebracht haben. Das Anathem zieht die Grenze zwischen dem, was zum Glauben gehört, und dem, was nicht zum Glauben gehört. Durch das Anathem wird der christliche Glaube definiert: Wer das nicht glaubt, der sei verflucht und ausgeschlossen.


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kath 2:30 Dies DominiDer Glaube an einen dreifaltigen Gott stellt eine Herausforderung dar. Nicht nur der modern aufgeklärte und naturwissenschaftlich konditionierte Mensch stößt sich an der Gleichung „1=3“. Auch der interreligiöse Dialog mit den anderen monotheistischen Religionen steht angesichts des trinitarischen Dogmas immer wieder vor Kommunikationsschwierigkeiten.

Es liegt im ureigensten Ansatz und Auftrag der Katholischen Citykirche Wuppertal, neue Wege zu den Menschen zu suchen. Dazu gehen wir an die Orte, an denen die Menschen leben – eben auch auf die Straßen und Plätze der Stadt. Nicht selten kommt es dabei auch zu Begegnungen und Gesprächen mit Muslimen. Hin und wieder werden wir dabei auch nach diesem aus muslimischer Sicht eigenartigen Glauben an einen Gott in drei Personen gefragt. Mit einem jungen Muslim entspann sich so eine interessante Diskussion. Die Erklärung, dass Christen an einen Gott glauben, der sich in einer dreifachen Weise zeigt – als schöpferischer Vater, als menschgewordener Sohn und als im Menschen Wohnsitz nehmender Heiliger Geist, wurde mit der Frage gekontert, wie das den sein könnte, dass Gott an drei Stellen gleichzeitig sei.


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