Herzlich Willkommen bei kath 2:30, dem Blog der Katholischen Citykirche Wuppertal.
Hier geht es zum Videopodcast von kath 2:30.
Besuchen Sie auch die Mystagogische Kirchenführung.
Oder die Seite des Heiligen Laurentius, unter Stadtpatron Wuppertal.

kath 2:30 Theologie konkretDas Bischofsamt erfreut sich in der Gegenwart einer neuen, bisweilen kritischen Aufmerksamkeit. Dabei ist es für die katholische Lehre von der Kirche (der sogenannten Ekklesiologie) von großer Bedeutung: Insofern die Bischöfe Nachfolger der zwölf Apostel sind, repräsentiert das Bischofskollegium die von Christus eingesetzte Leitung der Kirche.

Konziliare Korrekturen

Der kollegiale Charakter der Kirchenleitung wurde durch das Zweite Vatikanische Konzil neu betont. Damit wurde eine Frage angegangen, deren Klärung notwendig war, nachdem das Erste Vatikanische Konzil 1870 vor allem die Autorität des Papstes und insbesondere das Dogma der Unfehlbarkeit des Papstes definiert hatte: Unfehlbar ist eine Aussage, wenn der Papst ex cathedra spricht, also sein Amt als „Lehrer aller Christen“ ausübt und eine Glaubens- oder Sittenfrage als endgültig entschieden verkündet. Das unfehlbare Lehramt des Papstes wird vom Zweiten Vatikanischen Konzil in der dogmatischen Konstitution Lumen gentium über die Kirche (LG) bestätigt. Das Konzil betont aber, dass es sich „das damals Begonnene fortführend, (…) entschlossen [hat], nun die Lehre von den Bischöfen, den Nachfolgern der Apostel, die mit dem Nachfolger Petri, dem Stellvertreter Christi und sichtbaren Haupt der ganzen Kirche, zusammen das Haus des lebendigen Gottes leiten, vor allen zu bekennen und zu erklären“ (LG 18).


1 Kommentar

kath 2:30 Dies DominiDie Einheit der Christen gehört zu den in vielen Predigten und Kirchentagsreden beschworenen Zielen der modernen Jesusjünger. „Alle sollen eins sein“ – so lautet auch der Wunsch, den Jesus kurz vor seinem Tod in den johanneischen Abschiedsreden äußert (Johannes 17,21). Schaut man aber auf die Kirchengeschichte, so scheint der Drang zur Einheit nur all zu oft einer zur Verurteilung Andersdenkender neigenden schismatischen Tendenz unterlegen zu sein.

Die Zertrennung ereilte schon die früheste Kirche. Gerade eben durch das Wirken des Heiligen Geistes am 50. Tag nach der Auferstehung Jesu Christi entstanden, ist die kirchliche Einheit schon früh durch den Streit um die Heidentaufe bedroht. Das Apostelkonzil, von dem die Apostelgeschichte (Apg 15,1-35) und der Galaterbrief (Gal 2,1-10) berichten, bringen eine erste Klärung. Aber schon die Reaktion des Petrus in Antiochien zeigt, dass er Streit noch lange nicht beigelegt ist (vgl. Galaterbrief 2,11-14). Paulus, der sich bei dem Apostelkonzil zu einer Kollektensammlung in den von ihm begründeten heidenchristlichen Gemeinden für die judenchristliche Jerusalemer Urgemeinde verpflichtet hatte, sieht sein Werk wenige Jahre später grundsätzlich in Gefahr. So bittet er am Ende seines letzten von ihm erhaltenen Schreibens:

Ich bitte euch, meine Brüder, im Namen Jesu Christi, unseres Herrn, und bei der Liebe des Geistes: Steht mir bei, und betet für mich zu Gott, dass ich vor den Ungläubigen in Judäa gerettet werde, dass mein Dienst in Jerusalem von den Heiligen dankbar aufgenommen wird. (Römerbrief 15,30f)


7 Kommentare

In der jüngeren Vergangenheit hört man von manchen Kirchenvertretern immer wieder die Aufforderung, angesichts der Krise, in der die Kirche sich befindet, das Christsein „noch intensiver“ zu leben und „noch entschiedener“ zu glauben und die Lehre der Kirche „noch gehorsamer“ zu befolgen. Der Glaube ist aber mehr als das Für-Wahr-Halten von Sätzen. Glaube muss sich ereignen. Die Glaubensformeln liefern eher die Partitur, die im Menschen erst zum Klingen gebracht werden muss. Glaube ist wesentlich auch Kommunikation, die zur communio mit Gott und den Menschen führt.  

Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen von heute, besonders der Armen und Bedrängten aller Art, sind auch Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Jünger Christi. (II. Vatikanisches Konzil, Gaudium et Spes 1)

Gelingt es den Verkündern des Glaubens nicht mehr, die Glaubenswahrheit in die Welt von heute zu verkünden, dann scheitert die Kommunikation, die zur communio führt. Die Glaubenslehrer können um der Wahrheit willen die Rechnung nicht ohne die Menschen von heute machen. Sonst droht die reine Leere. Das meint auch unser Cartoonist Knut „Kumi“ Junker:

Die reine Leere

kath 2:30 Punctum

Aktuelle Themen kurz und knapp von Kumi, alias Knut Junker, auf den Punkt gebracht.


0 Kommentare