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kath 2:30 GastbeitragSchon zu Beginn des Hochamtes am 20.1.2013 um 11.30 Uhr konnte Pfarrer Benedikt Schmetz auf die insgesamt 10 blauen Findbücher auf den Stufen des Altares der St. Raphael Kirche hinweisen und auch den Kindern in den ersten Bänken erklären, dass es besondere Bücher seien, nämlich nicht normale Lesebücher, sondern „Findbücher“ zu den vormals fünf Pfarreien und ihren Pfarrarchiven im heutigen Seelsorgebereich Wupperbogen Ost.

In dem anschließend gut besuchten Festakt im Pfarrhaus konnte Professor Dr. Dr. Reimund Haas vom Historischen Archiv des Erzbistums Köln in seinem Festvortrag „vom Ehrenamt über die Inventarisierung zur professionellen Erschließung der Pfarrarchive“ die sehr arbeitsintensiven Bemühungen um die Rettung und Erschließung des „kulturellen Gedächtnisses“ der vormals 25 Wuppertaler Pfarreien in Wuppertal nachzeichnen. Zu Größe (mehr als 1,3 Km Akten) und Alter der Bestände kam ab 2010 die Fusionierung der Pfarreien zu sieben Seelsorgebereichen. Rechtzeitig und einzigartig im Erzbistum Köln hatte Herr Rektor i. R. Hans-Joachim Ossé nicht nur drei Findbücher selbst erstellt, sondern alle 32 Archivbestände in den Pfarreien und Missionen inventarisiert. Auf dieser Grundlage konnten und müssen dann unter den Bedingungen des Reform Programmes des Erzbistums Köln „Zukunft heute“ in den Seelsorge-Bereichen die eigentlichen Archivierungsarbeiten gestartet werden, was nur noch durch „professionelle Dienstleiter“ zu leisten ist.

Pfarrarchiv Sankt Johann Baptist - Wuppertal-OberbarmenFür das erste Großprojekt dieser Art im Stadtdekanat Wuppertal konnte dann im Jahre 2012 sowohl ein beachtlicher fünfstelliger Zuschuss des Landschaftsverbandes Rheinland von seinem Archivberatungs- und Fortbildungszentrum (in Brauweiler) beantragt werden als auch begleitendes kirchengeschichtliches Hauptseminar an der Bergischen Universität (PD. Dr. Herman-Josef Scheidgen: Kirchengeschichte vor Ort. Quellen aus den Pfarrarchiven von Elberfeld und Barmen, WS 2011/12) durchgeführt werden. In der ersten Jahreshälfte 2012 hatte dann das Büro für Geschichtsforschung history today unter Leitung von Herrn Tobias Dahl  M.A. diese aufwändigen und komplexen Archvierungsarbeiten der Bewertung, Ordnung und Erschließung durchgeführt. Als sichtbares Ergebnis für die insgesamt rund 1.000 Aktennummern liegen die drei Findbücher mit genauen Nummern, Titeln und Laufzeiten der Aktenstück vor und sind im jeweiligen Findbuch über die Systematik und das Register gezielt und schnell benutzbar. Denn diese aufwändigen Erschließungsarbeiten dienen nicht nur der Sicherung und der pfarramlichen Verwaltung, sondern sind auf der Grundlage der Benutzungsordnung für Pfarrarchive im Erzbistum Köln auch für die orts- und pfarrgeschichtliche Forschung benutzbar. Schon im Flyer des Wuppertaler Stadtarchivs „Archiv in Wuppertal“ von 2008 waren fünf katholische Pfarrarchive aufgeführt, zu denen nun drei weitere gekommen sind, denn Pfarrarchive sind „Datenspeicher für die Pfarr- und Ortsgeschichte“ und werden durch dir Findbücher wie mit „einem Schlüssel zu einem Tresor für die geschichtliche Forschung geöffnet“. Sie sind keine chaotisch-verstaubte Einrichtung mehr, sondern kompakte Erinnerungsstätten der christlichen Gemeinden und kulturelle Leuchttürme im gewandelten und lebendigen Wuppertaler Katholizismus.

Reimund Haas

Author: kathcitykirche

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