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kath 2:30 Dies DominiLesejahr C – 6. Sonntag im Jahreskreis – Lk 6,17. 20-26

Seligpreisungen zum Lachen?

Das heutige Evangelium konfrontiert uns gerade am Karnevalssonntag mit zwei verschiedenen und scheinbar auch gegensätzlichen Aussagen Jesu zum Lachen.

Zunächst heißt es: „Selig, die Ihr jetzt weint, denn Ihr werdet lachen.“ und dann an etwas späterer Stelle: „Weh Euch, die Ihr lacht, denn Ihr werdet klagen und weinen.“ Soll uns damit gesagt werden, dass es besser sei, „jetzt“ alles zu beklagen und zu weinen, damit wir „dann“ lachen können? Und schadet es tatsächlich dem „dann“, also unserer persönlichen Seligkeit, wenn wir „jetzt“ schon hier auf Erden glücklich sind und lachen? Also ein Angriff auf den Rosenmontag und die rheinische Fröhlichkeit?

Für mich liegt der Schlüssel für dieses Evangelium in der Situation der frühchristlichen Gemeinde, in die Lukas diese „frohe“ Botschaft hineinspricht: sie ist verängstigt und drangsaliert, ausgeschlossen aus der Synagoge und von Hass und übler Nachrede bedroht. Denen ruft Lukas mit dem Wort des Herrn zu, auszuharren bis zum befreienden Tag des eschatologischen, des endgültigen Lachens.

Und umgekehrt sind diejenigen, die jetzt, in den Tagen der Bedrängnis, lachen können, reich und satt sind, gerade die, von denen der jungen Kirche Gefahr droht. Dass deren Los in den Tagen der Offenbarung „nicht zum Lachen“ sein wird, liegt auf der Hand. Kurz gesagt, argumentiert Lukas hier: „wer zuletzt lacht …..“.

Und wir? Auf welcher Seite stehen wir, wenn wir lachen, satt sind und schunkeln? Das Evangelium sagt es uns klar: Lachen, satt sein und reich, das ist für sich genommen nicht schlecht, denn wie soll der Lohn im Himmel etwas schlechtes sein. Aber der springende Punkt liegt hier: Gehören wir zu den Bedrängten oder den Bedrängern? Verkünden wir die frohe Botschaft um des Himmelreiches willen, tragen wir dazu bei, dass weniger Armut, Hunger und Not in der Welt ist oder lachen wir über die Armen, die Hungernden, unsere Brüder und Schwestern in Not? Hier, in der Unterscheidung der Lachens, liegt der Schlüssel für unser Evangelium, das uns nicht den Spaß vermiesen will, sondern uns klarmacht, dass wir nicht auf Kosten anderer leben und lachen dürfen.

Lachen wir die Welt an, verschenken wir von unserer Glaubensfülle die Freude an unsere Mitmenschen, aber lachen wir niemanden hochmütig aus. Dann wird auch unser Lohn im Himmel groß sein!

Ich wünsche Ihnen eine wirklich frohe Woche und dann ab Mittwoch einen guten Beginn der Vorbereitungszeit auf das Fest unser aller Erlösung.

Ihre Katharina Nowak

Author: Redaktion

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