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kath 2:30 Theologie konkret LogoStille Nacht – gestört vom Schrei eines Neugeborenen. So ist das, wenn ein Kind zur Welt kommt. Der erste Atemzug wird – nach Leben gierend – begleitet von einem Schrei. Auch dem, den die Christen als menschgewordenen Sohn Gottes verehren, erging es wohl nicht anders. Ein Schrei ist das erste, was man von diesem Kind vernimmt; ein Schrei, der die Stille der Nacht stört.


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kath 2:30 Auf ein Wort LogoDas Bild ging um die Welt. Papst Franziskus öffnete die Flügel der sog. heiligen Pforte im Petersdom. Nach dem Beginn des Kirchenjahres am ersten Advent und vor dem neuen Kalenderjahr eröffnete er mit dieser eindrucksvollen Geste ein sog. „heiliges Jahr“ als Jahr der Barmherzigkeit. Das mag zunächst wieder so ein katholisches „Sonderding“ sein. Die Botschaft von Gottes Barmherzigkeit aber gilt den Menschen aller christlichen Konfessionen und Religionen, sie gilt allen Menschen guten Willens. Wer will ernsthaft bestreiten, dass die gegenwärtige Welt an vielen Orten und aus vielen Nöten nach Barmherzigkeit schreit.


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kath 2:30 Dies DominiDies Domini – 4. Adventssonntag, Lesejahr C

Mit einem kühnen Quintsprung schwingt sich die Melodie in die Höhe, um dann verwegen noch  eine Stufe weiter höher zu klettern. Puer natus est – die Antiphon zum Introitusgesang der Heiligen Messe am Tage des Hochfestes der Geburt Jesu Christi lässt keinen Zweifel daran: Hier wird ein Fest gefeiert – und wo gefeiert wird, da muss man jubeln:

Puer natus est nobis, et filius datus est nobis – Ein Kind ist uns geboren, ein Sohn ist uns geschenkt.

Dieses Zitat aus Jesaja 9,6 bildet den Kern der messianischen Verheißung des Weihnachtsfestes, auf das sich in diesen Tagen nicht nur die Kirche, sondern die Gesellschaft allgemein zubewegt. Man hat sich an die Worte so gewöhnt, dass man ihre Provokation gar nicht mehr wahrnimmt. Zu oft sind sie schon erklungen. Sie gehören zu Weihnachten, wie der Glühwein und die adventlichen Wetterberichte im Radio, in denen die Moderatoren den Meteorologen bereits zum 1. Advent die Verheißung einer weißen Weihnacht abtrotzen möchten, die – rein statistisch gesehen – doch nur alle Jubeljahre stattfinden kann.

In diesem Jahr aber ist alles irgendwie anders. Die Schneeglöckchen schlagen aus, weil das Wetter mehr an Frühling denn an Winter erinnert. An den Glühweinständen prostet man sich schon mit einem gekühltem Gerstensaft zu. Manch einer mag daran denken, mit der Familie am Heiligen Abend die Grillsaison zu eröffnen. Und in der Kirche predigt man wie alle Jahre wieder, dass Gott uns als Kind nahe gekommen sei, bevor dann das gefühlige „Stille Nacht, heilige Nacht“ doch noch einen Hauch winterlicher Kälte in die Herzen der Menschen zaubert, die danach endlich zum Wesentlichen schreiten und eine schöne Bescherung mit allem was dazu gehört anrichten. Das Kind – es liegt in der Kirche in der Krippe – ein holder Knabe mit lockigem Haar, der selig lächelnd genauso wenig aufrüttelt wie die seicht wiegende Melodie von Franz Xaver Gruber. Eine große Sekunde nach oben und wieder nach unten zu einer kleinen Terz. Sanft wiegend. Eher ein Schlaflied als ein Weckruf. Stille Nacht. Heilige Nacht. Gute Nacht.


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Adventliches im Berliner Plätzchen.

Die Veranstaltung fand am 08. Dezember 2015 im Berliner Plätzchen in Wuppertal-Oberbarmen statt. Es wirken mit: Der Wuppertaler Neutestamentler Dr. Werner Kleine und André Enthöfer an der Klarinette.


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kath 2:30 Dies DominiDies Domini – 3. Adventssonntag, Lesejahr C

Der Wind ist ein Meister der Wahrheit. Wo er den Staub verweht, tritt Verborgenes zutage. Die Aerosole und Kleinstsandpartikel die er mitführt, erodieren selbst härteste Felsen. Wie Wasser formt auch der Wind Landschaften. Wasser und Wind sind so schöpfungskräftig wie wahrheitsmächtig. Die Sonne kann nur bescheinen, was Wind und Wasser freigelegt haben.

Die Macht des Windes kann fast zärtlich sein, wenn er als Brise Haut und Haar fast streichelt. Als Sturm entfaltet er aber ach ungeheure Energien, vor denen sich die Zaudernden verzagt zurückziehen. Wer immer seine Nase in den Wind hebt, darf sich jedenfalls nicht wundern, wenn der Wind sie umweht.

Der Wind ist ein Meister der Wahrheit. Er legt das Verborgenen offen – manchmal mit der Kraft des Sturmes; manchmal aber auch mit dem bloßen Hauch, der die Spreu vom Weizen trennt.

Der moderne Mensch kann dieses Bild nur schwer verstehen. Die modernen Erntetechniken brauchen die sanfte Macht des Windes nicht mehr, die Friedrich Hölderlin noch vor Augen gehabt haben muss, wenn er in seinem dem Landgrafen von Homburg gewidmetem Gedicht „Patmos“ den Vorgang der Korngewinnung in lyrische Verse fasst:


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