Herzlich Willkommen bei kath 2:30, dem Blog der Katholischen Citykirche Wuppertal.
Hier geht es zum Videopodcast von kath 2:30.
Besuchen Sie auch die Mystagogische Kirchenführung.
Oder die Seite des Heiligen Laurentius, unter Stadtpatron Wuppertal.

kath 2:30 Dies DominiLesejahr C – 5. Sonntag im Jahreskreis –  Lk 5,1-11
Wunderbarer Fischfang – und dann alles aufgeben?

Ein seltsamer Kontrast wird uns vom heutigen Sonntagsevangelium zugemutet: eben erst hat Jesus die Fischer aufgefordert, trotz aller erfolglosen Bemühungen der vergangenen Nacht noch einmal auszufahren und erneut zu fischen, eben erst hat man daraufhin einen Fischfang erlebt wie noch nie, übervoll sind die Boote voller Fische, da heißt es auch schon: „Und sie brachten die Boote ans Land, verließen alles und folgten ihm.“

Natürlich: Petrus und die anderen Jünger hatten gerade erlebt, welche wunderbaren Folgen es hat, wenn man auf den Herrn vertraut: man tut, was er sagt und der – auch greifbare – Erfolg des Fischfangs ist überwältigend, ja im wahrsten Sinne des Wortes überbordend. Aber dann? Kein Jubel über diesen wunderbaren Gewinn, der ja auch materiell die Not des Tages zu lindern vermochte, sondern ein karges „sie verließen alles“. Liegen da jetzt die übervollen Boote voller Fische zum Verderben am Strand? Haben Petrus und Jakobus und Johannes Frau und Kinder und allen Besitz – gerade erst wunderbar vermehrt – verlassen und sind weg aus allen sozialen Netzen ihres Lebens? Das ist wohl etwas kurz gesprungen. Denn eben das meint Lukas hier nicht: es geht nicht um einen vordergründig einfachen Vorgang: alles verlassen, Frau und Kind und Boot, sondern es geht um ein komplexes Geschehen (Heinz Schürmann), das aus den Jüngern Gesandte macht, Missionare und Apostel um des Herrn willen. Aus der Aufforderung des Herrn wird im Vertrauen auf ihn der überreiche Gewinn und mit dieser Garantie lässt sich das Leben meistern: nicht aufgeben, verlassen und Verlust ist die Devise, sondern um des Herrn willen gewinnen, im Aufbruch in der Nachfolge den großen Erfolg einsetzen um des Himmelreiches willen, das ist der springende Punkt.

Vielleicht stellen wir manchmal zu sehr das Aufgeben, das Opfern und den Verlust in den Mittelpunkt unserer „frohen Botschaft“. Vielleicht wäre unsere Botschaft den Menschen näher, wenn wir mehr betonten, was es heißt, auf den Herrn zu vertrauen und ihm zu folgen: Wunderbarer Gewinn und überbordende Fülle.

Ich wünsche Ihnen eine gnadenreiche Woche.

Ihre Katharina Nowak

Author: Redaktion

Du kannst einen Kommentar schreiben.

Hinterlasse einen Kommentar